Häufige Kartoffelkrankheiten und wirksame Bekämpfungsmethoden
Inhalt
Die Hauptursachen von Kartoffelkrankheiten
Wenn wir die Ursachen für das Erkranken von Kartoffeln benennen, können diese in zwei Kategorien unterteilt werden:
- vom Menschen abhängig;
- diejenigen, die nicht beeinflusst werden können.

Zu den letztgenannten Faktoren zählen Schädlingsbefall und ungünstige Wetterbedingungen. Es gibt jedoch auch Faktoren, die aufgrund eigenen Verschuldens des Landwirts zu teilweisen Ernteausfällen führen können. Schauen wir uns diese genauer an:
- Minderwertiges Pflanzmaterial. Erfahrene Landwirte empfehlen die Auswahl selektiver Kartoffelsorten, die eine erhöhte Immunität gegen Krankheiten und Insekten aufweisen.
- Mangelnde Fruchtfolge kann zu Problemen führen. Kartoffeln sollten nicht über längere Zeiträume auf demselben Feld angebaut werden. Vor dem Pflanzen muss der Boden außerdem behandelt werden, um nach dem Winter verbliebene Insekten und deren Larven zu beseitigen.
- Verstoß gegen die Pflegevorschriften für Pflanzen. Pflanzen müssen regelmäßig gegossen, von Unkraut befreit, aufgelockert, gedüngt und gegen Krankheiten und Schädlinge behandelt werden.
Video: „Kartoffelkrankheiten und Bekämpfungsmethoden“
Dieses Video erklärt, wie man häufige Kartoffelkrankheiten bekämpft.
Physiologische Erkrankungen der Knollen
Eine häufige Ursache für Krankheiten bei Gemüsepflanzen sind nicht etwa Krankheitserreger oder Schädlinge, die die Ernte vernichten. Manchmal entstehen die Probleme durch falsche Düngung, ungeeignete Düngemittel, mangelhafte Anbaumethoden oder ungünstige Witterungsbedingungen. Erfahren Sie unten mehr über die physiologischen Krankheiten von Kartoffeln.
Graue Flecken oder Melanose
Die Krankheit äußert sich durch verschwommene, dunkle Flecken auf der Haut, die blauen Flecken ähneln. Diese Gemüsesorten sind essbar, aber beim Schälen entsteht viel Abfall.
Um Graufleckenkrankheit zu vermeiden, ist es notwendig, rechtzeitig zu ernten, den Dünger richtig anzuwenden und auch beim Transport vorsichtig zu sein.
Rost oder Eisenfleck
Diese Krankheit wird durch einen Eisenüberschuss im Boden verursacht. Man kann Eisenflecken erkennen, indem man eine Kartoffel aufschneidet – man sieht braune, unregelmäßige Kreise am Rand.
Ernteschäden lassen sich vermeiden, indem man die Pflanzen regelmäßig bewässert und die richtigen Düngemethoden anwendet.
Bodenerstickung der Knollen
Die Krankheit äußert sich durch zahlreiche Knötchen auf der Oberfläche der Knollen. Diese Gemüse sind nicht lange haltbar und sollten möglichst bald verzehrt werden.
Um dieses Problem zu vermeiden, empfehlen Landwirte, die Kulturpflanze auf einem erhöhten Standort mit freier Wasserableitung anzubauen, nachdem für eine gute Entwässerung gesorgt wurde.
- Bodenerstickung der Knollen
- Eisenfleck
- Grauer Fleck
Hohlheit der Knollen
Sorten mit großen Knollen sind gefährdet. Hohlknollen lassen sich erkennen, indem man die Kartoffel der Länge nach aufschneidet. Sie ist dann innen hohl, und die Wände des Hohlraums sind mit einer trockenen, braunen Kruste bedeckt.
Um dieses Problem zu vermeiden, sollten Sie einfach auf das Pflanzen von großknollenigen Kartoffeln verzichten, für regelmäßige Bewässerung sorgen und den Stickstoffgehalt im Boden reduzieren.

Pilzkrankheiten der Kartoffeln
Mikroskopisch kleine Pilzsporen sind gefährlich, weil sie sich sehr schnell und über weite Strecken ausbreiten. Der Pilz befällt nicht nur die Knollen, sondern auch die grünen Pflanzenteile und kann die gesamte Ernte innerhalb weniger Tage vernichten. Im Folgenden beschreiben wir die häufigsten Krankheiten.
Alternaria
Die Trockenfleckenkrankheit befällt meist die Kartoffelknospen. Diese sind zunächst mit braunen Flecken übersät und sterben schließlich vollständig ab. Hat der Pilz die Knollen erreicht, bilden sich rostfarbene, lose Stellen auf der Oberfläche, und auf dem Fruchtfleisch erscheinen dunkelbraune Kreise.
Zur Behandlung der Alternaria-Fäule verwendet man Fitosporin-M oder andere gezielte Präparate. Vorbeugend wird das Pflanzgut behandelt und der Boden selbst mit Kalium-Phosphor-Verbindungen gedüngt.

Rhizoctonia
Schwarzer Schorf zeigt sich als erdige Flecken auf der Oberfläche der Knollen, die leicht mit Schmutz verwechselt werden können. Das Fruchtfleisch wird von einem nekrotischen Netzwerk und manchmal von ulzerierten Hohlräumen bedeckt.
Zur Bekämpfung bereits vorhandener Pilze sollten Fungizide wie „Benazole“ eingesetzt werden. Vor dem Pflanzen sollten die Knollen mit „Maxim“ behandelt werden.
Krautfäule
Die häufigste und gefährlichste Krankheit von Nachtschattengewächsen. Mit pathogenen Pilzen infizierte Knollen verfaulen bereits vor der Ernte. Der oberirdische Teil der Pflanze wird von dunklen Flecken und einem weißlichen Belag überzogen und stirbt schließlich ab.
Kupferhaltige Präparate oder gezielte Fungizide (wie beispielsweise Fundazol) helfen bei der Bekämpfung der Krautfäule. Fruchtwechsel und die Vermeidung von Überwässerung sind ebenfalls unerlässlich.
Arten von Schorf
Eine weitere häufige Krankheit, die Landwirte in drei Varianten beschreiben:
- Schorf. Er befällt am häufigsten rotknollenige, dünnschalige Kartoffelsorten. Die Kartoffeln sind mit braun-violetten, korkartigen Läsionen bedeckt.
- Pulverförmig. Dies ist dadurch gekennzeichnet, dass der Pilz die gesamte Pflanze befällt. Auf den grünen Teilen bilden sich weißliche Flecken, die mit der Zeit dunkler werden, und das Gemüse selbst wird von rötlichen, geschwürartigen Stellen übersät.
- Silberfarben. Das Hauptsymptom der Krankheit ist ein silbrig-metallischer Fleck auf der Knollenhaut. Befallene Knollen trocknen sehr schnell aus und sind weder zum Verzehr noch zur Weiterpflanzung geeignet.
Um Schorfbefall vorzubeugen, werden die Knollen vor dem Pflanzen mit Fungiziden wie „Benazol“ behandelt und der Boden mit Gründüngung gedüngt.
- Schorf
- Krautfäule
- Rhizoctonia
Phoma oder Knopffäule
Die Krankheit ist heimtückisch, da sie erst während der Lagerung auftritt. Die Kartoffeln werden von feuchten, fauligen, orangebraunen Flecken bedeckt, die sich leicht vom gesunden Fruchtfleisch lösen.
Nur Vorbeugung kann die zukünftige Ernte vor Knollenfäule bewahren. Es wird empfohlen, das Pflanzgut mit „Maxim“ zu behandeln und vor dem Pflanzen gründlich zu trocknen.

Fusarium oder Hausschwamm
Die Krankheit befällt die gesamte Pflanze und kann innerhalb weniger Tage den Großteil der Ernte vernichten. Die Blätter verfärben sich violett, die Stängel werden braun und beginnen zu faulen. An den Knollen bilden sich Schimmelflecken, und das Fruchtfleisch verfault.
Das sofortige Ausreißen befallener Pflanzen beugt einer Infektion benachbarter Anpflanzungen vor. Landwirte empfehlen außerdem, die Knollen vor dem Pflanzen mit Fundazim zu behandeln.

Echter Mehltau
Pflanzen in südlichen Regionen sind am stärksten gefährdet. Der Pilz befällt häufig die oberirdischen Pflanzenteile. Auf den Blättern bilden sich nekrotische Flecken, die schließlich von einem weißlichen Belag überzogen werden.
Die Krankheit lässt sich nur durch Verbrennen der befallenen Sträucher bekämpfen, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Vorbeugend werden die Pflanzen mit kolloidalem Schwefel oder Vitaros behandelt.

Kartoffelkrebs
Eine gefährliche Krankheit, die die geernteten Knollen unbrauchbar macht. Sie zeigt sich als formlose, dunkelbraune Wucherungen an der Spitze der Knollen. Der grüne Teil der Pflanze ist in der Regel nicht betroffen.
Die einzige Möglichkeit, den im Boden lebenden Pilz zu beseitigen, besteht darin, 5–6 Jahre lang resistente Sorten anzubauen. Bereits infizierte Pflanzen werden vollständig vom Feld entfernt. Diese Krankheit lässt sich nicht mit Fungiziden verhindern.

Oosporose
Die Symptome der sogenannten Knotenschorfkrankheit treten während der Lagerung des geernteten Gemüses auf. Die Pflanzen sind mit etwa 5 mm großen Beulen bedeckt. Diese Beulen dunkeln nach und breiten sich rasch über die gesamte Oberfläche aus, was zum Absterben der Knospen führt.
Dieses Problem lässt sich durch die Einhaltung geeigneter landwirtschaftlicher Praktiken vermeiden. Es wird außerdem empfohlen, die Knollen vor dem Pflanzen mit „Maxim“ zu behandeln.

Bakterielle Krankheiten der Kartoffeln
Krankheitserregende Bakterien, die in den Boden von Kartoffelfeldern gelangen, können die zukünftige Ernte erheblich schädigen. Landwirte beobachten meist Fäulnis an den unterirdischen Pflanzenteilen. Das betroffene Gemüse ist dann in der Regel ungenießbar und die Ernte selbst nicht mehr zu retten. Im Folgenden werden wir die Symptome und Vorbeugungsmethoden bakterieller Erkrankungen erläutern.
Ringfäule
Es zeigt sich durch Fäulnisringe, die das Fruchtfleisch von innen umschließen. Schneidet man die Knolle an und drückt sie leicht zusammen, tritt ein übelriechender Schleim aus. Die Blattspreiten sind von gelblichen Adern durchzogen, und beim Drücken tritt eine hellbraune Flüssigkeit aus.
Ringfäule lässt sich nur durch eine Erhöhung der Kalium-Phosphor-Düngermenge und die Behandlung der Knollen mit Fundazol verhindern.
Braune Bakterienfäule
Die ersten Symptome werden erst nach einigen Jahren sichtbar. Die oberirdischen Teile beginnen zu welken, sich einzurollen und ihre Farbe zu verändern. Unter der Knollenhaut breitet sich eine dunkelbraune Fäulnis aus, und an der Oberfläche bilden sich wässrige Flecken.
Als Präventivmaßnahme empfehlen Landwirte, das Saatgut mit „Benzol“ vorzubehandeln und die Regeln der Fruchtfolge strikt einzuhalten.
Gemischte innere Fäulnis
Die Krankheit wird meist durch unsachgemäßen Transport oder Ernte verursacht. Bakterien dringen durch oberflächliche Verletzungen in gesunde Knollen ein und führen zu Fäulnis. Auf dem Fruchtfleisch entwickelt sich eine sich rasch ausbreitende, übelriechende Fäulnis.
Ernteausfälle lassen sich durch sachgemäße Lagerung und Vorbehandlung des Pflanzguts mit Vitaros verhindern. Der Lagerraum sollte mit kupferhaltigen Präparaten behandelt und die Kartoffeln sorgfältig sortiert werden.
- Gemischte innere Fäulnis
- Braune Bakterienfäule
- Ringfäule
Nassfäule
Bakterien vermehren sich besonders gut bei hoher Luftfeuchtigkeit und schlechter Bodendurchlässigkeit. Die Krankheit kann jedoch auch geerntetes Gemüse befallen. Obwohl das Gemüse scheinbar gesund ist, verfault es von innen und ist somit ungenießbar.
Vor der Aussaat müssen Sie das gesamte Pflanzmaterial untersuchen, es in Fundazol einweichen und, falls der Ausbruch der Krankheit übersehen wurde, den befallenen Strauch aus dem Bereich entfernen.

Schwarzbein
Die ersten Anzeichen dieser Krankheit sind das aktive Welken der grünen Pflanzenteile. Der Stängelansatz beginnt zu faulen, die Blätter vergilben, und der Strauch lässt sich leicht aus dem Boden ziehen. Die Knollen werden feucht, locker und riechen unangenehm; es tritt Fäulnis auf.
Eine ordnungsgemäße Fruchtfolge, die Behandlung des Pflanzguts mit Fitosporin-M und die Auswahl resistenter Sorten helfen, einen Befall mit Schwarzbeinigkeit zu verhindern.

Viruserkrankungen der Kartoffeln
Viren können von Schädlingen übertragen werden oder bereits im Boden vorhanden sein, in dem die Pflanzen angebaut werden. Befallene Nachtschattengewächse sind unheilbar. Vorbeugung ist die einzige Möglichkeit, dem Problem vorzubeugen. Krankheitserregende Mikroorganismen werden leicht von einer Pflanze auf die andere übertragen, daher sollten bereits infizierte Kartoffeln ausgegraben und verbrannt werden.
Gemeines Mosaikvirus
Es zeigt sich als gelbliche Flecken auf den Blattspreiten. Mit der Zeit dehnen sich diese Bereiche aus, werden formlos, dunkeln nach und nehmen einen dunkelbraunen Farbton an.
Bei den ersten Anzeichen der Krankheit sollten Sie nahegelegene Sträucher auf Schäden untersuchen und die Pflanzen anschließend mit Karbofos oder Chlorhexidin behandeln.
Gestreiftes Mosaik
Diese Krankheit zeichnet sich durch eine Vielzahl von Stämmen aus. Kartoffeltriebe brechen leicht, die Blattspreiten werden mit verschieden geformten Flecken bedeckt, und das Wurzellaub verfärbt sich braun.
Streifenmosaik kann durch rechtzeitige Behandlung von Anpflanzungen und Pflanzmaterial mit einer wässrigen Lösung von „Karbofos“ verhindert werden.
Faltenmosaik
Das erste Anzeichen der Krankheit sind stark eingerollte Blätter, die nach und nach ihre Farbe verlieren und blasser werden. Die Pflanze stellt ihr Wachstum ein und bringt keine Ernte.
Die einzige vorbeugende Maßnahme besteht darin, die Knollen vor dem Pflanzen mit einer Fufanon- oder Kupfersulfatlösung zu besprühen.
- Faltenmosaik
- Gestreiftes Mosaik
- Gemeines Mosaikvirus
Tubernekrose
Auf der Oberfläche des Gemüses sind keine Läsionen sichtbar. Erst im Querschnitt zeigen sich nekrotische Bereiche als rostfarbenes Netz. Gelegentlich tritt aus der Schnittstelle eine gelbliche, übelriechende Flüssigkeit aus.
Um Ernteschäden zu vermeiden, sollten Kartoffeln in geeignetem Boden gepflanzt und alle landwirtschaftlichen Praktiken eingehalten werden. Vor dem Pflanzen sollten die Knollen mit Planriz behandelt werden.

Gotische Knollen
Befallene Kartoffeln sind sofort erkennbar. Sie sind länglich und unregelmäßig geformt, von einer tintenschwarzen Schale bedeckt und fast vollständig mit Augen übersät. Diese Kartoffeln sind zwar essbar, ihr Stärkegehalt ist jedoch um ein Viertel reduziert.
Zur Vorbeugung empfiehlt es sich, Fruchtwechsel einzuhalten, Schädlinge umgehend zu bekämpfen und das Bodengleichgewicht zu erhalten. Planriz ist zudem wirksam zur Krankheitsvorbeugung.

Neben den bereits bekannten Ursachen gibt es Krankheiten, die durch Nematoden – im Boden lebende Würmer – hervorgerufen werden. Aufgrund des charakteristischen Wurzelwachstums bezeichnen manche Landwirte diese Krankheit als Warzenkrankheit.












