Warum verfärben sich Kartoffelblätter gelb und trocknen vorzeitig aus?
Inhalt
Gründe
Es gibt verschiedene Gründe, warum Kartoffelblätter gelb werden. Neben Krankheiten und Parasiten können auch ungünstige Umweltbedingungen, Nährstoffmangel oder eine unzureichende Reifung die Kartoffelpflanze beeinträchtigen.
Es gibt viele Faktoren, die zum Vergilben, Austrocknen und Welken der Pflanzen führen können. Um Ihren Kartoffelpflanzen rechtzeitig helfen und die Ernte retten zu können, ist es wichtig, alle möglichen Ursachen zu kennen.
Video „Krankheiten und Behandlung“
Dieses Video informiert Sie über Kartoffelkrankheiten und deren Behandlung.
Pilz
Gelbe Kartoffeln im Garten können auf Pilzbefall hindeuten. Erfahrene Gärtner wissen, dass solche Krankheiten sehr gefährlich für die Pflanzen sind und, gelinde gesagt, schwer zu behandeln. Daher ist es wichtig, Pilzkrankheiten sofort nach Auftreten der ersten Anzeichen zu bekämpfen. Kartoffeln werden am häufigsten von folgenden Pilzen befallen:
Phytosporose. Dabei befinden sich Pilzsporen auf der Blattunterseite. Mit der Zeit bilden sich braune Streifen auf den grünen Pflanzenteilen. Die Infektion führt schnell zu Welke und Austrocknung. Kartoffelknollen werden von dunklen Flecken bedeckt und beginnen zu faulen. Der Ernteertrag sinkt stark.
Um die Krankheit zu bekämpfen, können Sie die Pflanzen während der Blütezeit mit Chemikalien behandeln, sie tief anhäufeln und befallene Pflanzenteile eine Woche vor der Ernte entfernen. Auch das Sortieren der geernteten Früchte kann helfen. Um der Krautfäule vorzubeugen, pflanzen Gärtner oft Gemüsesorten an, die weniger anfällig für diese Krankheit sind.
Fusariumwelke. Im Anfangsstadium welken die unteren Blätter der Pflanze, gefolgt von den oberen. Anschließend vergilben die Blätter und trocknen aus. Fusariumwelke ist schwer zu erkennen, insbesondere in heißen und trockenen Klimazonen. Auch Verticilliumwelke tritt häufig auf. Sie ist durch eine Vergilbung des unteren Pflanzenteils gekennzeichnet, gefolgt von Welken und Einrollen. Manchmal zeigen sich Krankheitssymptome bereits direkt nach der Keimung, was auf eine Infektion des Saatguts hindeutet.
Die Krankheit lässt sich durch Vorbehandlung des Saatguts eindämmen. Auch das Entfernen und Verbrennen der Pflanzenstängel vor der Gemüseernte sowie die mechanische Bodenbearbeitung nach der Fruchternte sind hilfreich.
Trockenfleckenkrankheit (Makrosporiose). Symptome sind längliche Flecken an Blättern und Stängeln, die allmählich größer werden. Die Pflanze vertrocknet und stirbt ab. Die Knollen verkleinern sich und ihre Anzahl nimmt deutlich ab. Die Bekämpfungsmethoden ähneln denen der Krautfäule.
Ringfäule. Zu hohe Luftfeuchtigkeit und erhöhte Temperaturen begünstigen die Entwicklung dieser Krankheit. Symptome sind das Vergilben einzelner Stängel. Die Triebspitzen rollen sich ein, und die Pflanze selbst trocknet aus und zerfällt. Beim Anschneiden eines Stängels zeigt sich eine ringförmige Fäule. Der größte Teil der befallenen Pflanzen verfault im Boden.
Das Pflanzen von gesundem Saatgut, das Entfernen infizierter Pflanzen und die Behandlung des Gebiets mit Kupfersulfat helfen, die Krankheit zu verhindern.
Schwarzbeinigkeit. Diese bakterielle Krankheit tritt unmittelbar nach dem Austrieb der jungen Triebe auf. Die Pflanze krümmt sich und verfärbt sich gelb. Die Stängel verfaulen an der Basis.
Um die Krankheit zu bekämpfen, sollten die Knollen vor dem Pflanzen vorsortiert und mit Fungiziden behandelt werden. Außerdem sollte das geerntete Gemüse vor der Lagerung getrocknet und alle befallenen Knollen aussortiert werden. Das Bestreuen der Fläche mit Kupfersulfat und Asche ist ebenfalls hilfreich.
Mineraldünger
Auch Gemüseblätter können sich aufgrund von Kalium- und Phosphormangel in ausgelaugten Böden verfärben. Die größte Gefahr der Krautfäule besteht in der Halbierung der Vegetationsperiode. Dies führt zu erheblichen Ertragseinbußen. Die Knollen bleiben kleiner, da die Nährstoffe hauptsächlich in den Stängeln gespeichert werden, die nicht das erforderliche Gewicht erreichen können. Normalerweise entspricht ein Stängel einer Knolle. Die Anzahl der Stängel kann zur Bestimmung der Anzahl der Hauptknollen herangezogen werden. Entsprechend lässt sich aus dem Gewicht des Stängels das Gewicht der Knolle ableiten. Dies gilt jedoch nur für hochwertige Kartoffelsorten, da weniger entwickelte Sorten zwar mehr Knollen produzieren, deren Qualität jedoch oft zu wünschen übrig lässt.
Das erste Anzeichen für Stickstoffmangel bei Kartoffeln sind dünne Stängel, selbst bei ausreichender Bewässerung.
Viren
Viruserkrankungen stellen die größte Gefahr für Kartoffeln dar, da sie praktisch unheilbar sind. Zu diesen Krankheiten zählen unter anderem das Kartoffelblattrollvirus, das Luzernemosaikvirus, die Gotikkrankheit, die Blattfleckenkrankheit und die Kräuselkrankheit. Symptome von Viruserkrankungen sind gelbe Blätter, missgebildete Knollen, Kümmerwuchs, vorzeitiges Absterben der Stängel und ein starker Ertragsrückgang. Die Infektion erfolgt durch Kontakt zwischen gesunden und kranken Pflanzen. Die Viren können durch Gartengeräte und bestimmte Insekten übertragen werden. Befallenes grünes Laub wird zusammen mit den Knollen zerstört.
Es gibt keine chemischen Schutzmethoden gegen Virusepidemien. Die einzige Möglichkeit besteht darin, gesundes Saatgut auszusäen.
Insekten
Jedes Jahr erleiden Gärtner erhebliche Schäden durch parasitäre Insekten. Am häufigsten treten Drahtwürmer, Kartoffelflohkäfer, Zikaden und andere auf.
Der gefährlichste Käfer ist der Kartoffelkäfer. Die Weibchen legen ihre Eier auf die Blattunterseite der Kartoffelblätter. Die jungen Käfer fressen aktiv an der Blattoberseite, wodurch die Pflanzen austrocknen, gelb werden und welken. Larven und ausgewachsene Käfer können die oberirdischen Pflanzenteile innerhalb kurzer Zeit vollständig vernichten.
Sie können Ihr Beet schützen, indem Sie Schädlinge manuell absammeln und vernichten. Auch das Anpflanzen von Ringelblumen, Hülsenfrüchten und Bohnen in der Nähe von Kartoffeln ist hilfreich. Insekten lassen sich auch chemisch bekämpfen: durch die Infektion der Sträucher mit Bakterien (wie Bitoxybacillin oder Beauverin) oder durch die Behandlung mit speziellen Präparaten.
Die Vergilbung der Kartoffelblätter ist also ein ernstzunehmendes Problem, das durch verschiedene Faktoren verursacht wird. Es lässt sich nur beheben, wenn die Ursache der Verfärbung eindeutig identifiziert wird.
Video "Schädlinge"
Dieses Video informiert Sie über Kartoffelschädlinge und Insekten.



