Wie man die Krautfäule an Kartoffeln verhindert und bekämpft
Inhalt
Symptome
Der erste Schritt zur Schädlingsbekämpfung ist die korrekte und schnelle Diagnose des Pilzbefalls. Dies ist recht einfach: Auf den Kartoffelblättern bildet sich ein dunkler Belag. Dies sind die ersten Warnzeichen, die sofortige und drastische Maßnahmen erfordern. Bleibt der Befall unbehandelt, breitet er sich in der gesamten Pflanze aus und führt schließlich zum vollständigen Absterben.
Es ist wichtig, auch die Blattinnenseite zu beobachten. Bei einem Befall mit Krautfäule bildet sich dort ein weißlicher, leicht flauschiger Belag. Seien Sie auch beim ersten Austrieb wachsam. Eine Infektion ist bereits im Frühstadium der Krankheit möglich.
Noch vor wenigen Jahrzehnten traten Schädlingsbefälle ausschließlich im Hoch- oder Spätsommer auf. Diese Zeitpunkte verschieben sich jedoch aufgrund der Anpassung schädlicher Mikroorganismen an Bekämpfungsmethoden. Es entstehen neue Stämme, die resistenter gegen Medikamente sind und sich deutlich früher bemerkbar machen.
Die ersten Anzeichen der Krautfäule an Kartoffelknollen sind gräuliche, punktförmige Flecken. Diese breiten sich dann auf die gesamte Frucht aus und verfärben sie bräunlich-rot. Schließlich können die Knollen Weichfäule entwickeln oder den Winter über infiziert bleiben, ohne jedoch vollständig abzusterben. Vor dem Pflanzen sollten solche Knollen mit Kupfersulfat besprüht oder getaucht werden. Manchmal ist auch das Innere der Frucht betroffen, was erst im Winter bemerkt wird.
Infektionswege
Kartoffeln können sich auf vielfältige Weise ausbreiten und infizieren. Dieser Pilz ist sehr widerstandsfähig und schwer zu bekämpfen. Er übersteht niedrige Bodentemperaturen im Winter und tritt auch bei Neuanpflanzungen wieder auf. Die häufigsten Infektionswege sind:
- Das Vorhandensein eines Pilzes auf dem Pflanzgut. Dies tritt auf, wenn Pflanzknollen nicht sorgfältig ausgewählt werden und infizierte Knollen wachsen dürfen. In diesem Fall breitet sich die Krankheit schnell auf gesunde Pflanzen aus.
- Befallene Triebspitzen gelangen bei der Ernte in Kontakt mit den Knollen. Dadurch wird die Ernte schnell verdorben. Um dies zu vermeiden, sollten die Triebspitzen vor der Ernte vom Feld entfernt werden.
- Die Infektion breitet sich von Blättern und Stängeln zu den Wurzeln durch Feuchtigkeit aus. Häufige Regenfälle und starker Tau übertragen den Pilz von den oberirdischen Pflanzenteilen in den Boden.
- Durch Unkraut oder andere Ablagerungen, die über den Winter nicht aus dem Boden entfernt wurden.
- Die Verbreitung erfolgt durch Tröpfcheninfektion von anderen infizierten Pflanzen. Studien haben gezeigt, dass Pilzsporen bei feuchtem, windigem Wetter 2–3 km weit fliegen können. Daher ist es ratsam, Nachtschattengewächse möglichst weit voneinander entfernt zu pflanzen.
Wie man kämpft
Krautfäule ist der Menschheit seit Langem bekannt. Daher gibt es viele Ansätze und Methoden zu ihrer Bekämpfung. Ein Allheilmittel, das den Garten vollständig und dauerhaft von dem Pilz befreit, existiert jedoch nicht. Je nach Anbaufläche und persönlicher Vorliebe greifen Gärtner auf natürliche oder chemische Mittel zurück.
In beiden Fällen ist es jedoch wichtig, die Anweisungen und Dosierungsempfehlungen genau zu befolgen. Im ersten Fall kann eine zu geringe Konzentration des Wirkstoffs in der Lösung wirkungslos sein. Im zweiten Fall kann sie schädlich sein – nicht nur für die Pflanze, sondern auch für die Gesundheit derjenigen, die die Kartoffeln verzehren.
Der Einsatz von Chemikalien kann in folgenden Phasen erfolgen:
- Bereiten Sie den Boden vor der Pflanzung vor, da er möglicherweise noch Reste des Krautfäulepilzes aus dem Vorjahr enthält. Verwenden Sie hierfür Thanos, Ridomil und Biofungizide.
- Vorbehandlung von Pflanzkartoffeln. Dies geschieht mit Fungiziden. Wachstumsregulatoren werden zusätzlich zur Ertragssteigerung eingesetzt. Zu den gängigsten gehören „Agat 25“, „Zircon“ und andere. Die Behandlung erfolgt durch Einweichen oder Besprühen.
Besprühen von Boden und Pflanzen mit Fungiziden in verschiedenen Wachstumsstadien:
- Bevor sich die Reihen schließen, setze "Thanos" ein, das auch gegen Alternaria wirksam ist.
- Das anfängliche Knospenstadium. In diesem Fall empfiehlt sich der Einsatz systemischer Fungizide, die in die Pflanze eindringen und sich in ihrer gesamten Struktur verteilen.
- Je nach Bedarf sollte die Anwendung maximal 4- bis 5-mal wiederholt werden. Lesen Sie die Gebrauchsanweisung sorgfältig durch; jedes Produkt hat seine eigene Abbauzeit.
Allgemeine Empfehlungen für die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln: Die Triebspitzen sollten vor dem Schließen besprüht werden, solange die Stängel noch keine 20 cm hoch sind. Frühe Sorten werden zuerst behandelt.
Das Produkt ist am wirksamsten, wenn es auf beide Seiten aller Blätter, auch der unteren, aufgetragen wird. Der aktive und wiederholte Einsatz von Chemikalien ist nur bei Epidemien gerechtfertigt, die eine systematische Bekämpfung erfordern.
Wer natürliche Produkte und möglichst wenig Chemikalien bevorzugt, hat seine eigenen Methoden, Pflanzenkrankheiten zu bekämpfen. Gärtner bekämpfen diese Krankheit erfolgreich mit Haushaltsmitteln oder solchen, die in Supermärkten und Drogerien erhältlich sind.
Bordeauxbrühe
Dies ist die Bezeichnung für eine Mischung aus Kupfersulfat und Branntkalk. Auf 10 Liter Wasser kommen 100 Gramm Kupfersulfat und 120–150 Gramm Kalk. Werden die angegebenen Mischungsverhältnisse nicht genau eingehalten, kann Kupfersulfat Pflanzen verbrennen. Es wird in allen Wachstumsstadien der Pflanzen angewendet. Die Knollen werden vor dem Pflanzen damit besprüht oder getaucht und während der Keimung, zwei Wochen nach der Keimung und einen Monat nach dem Pflanzen erneut mit Kupfersulfat behandelt.
Nachfolgend finden Sie wirksame Hausmittel gegen Krautfäule. Da alle diese Mittel schonend sind, wird eine deutlich häufigere Bewässerung der Pflanzen empfohlen.
- Knoblauch. 150 g Knoblauch (Zehen, Stängel oder Blätter) im Fleischwolf zerkleinern und mit einem Glas Wasser vermischen. Abseihen, 10 Liter Wasser und 1 g Kaliumpermanganat hinzufügen. Geeignet für alle Nachtschattengewächse. Alle zwei Wochen anwenden.
- Schachtelhalm. 1–2 kg Schachtelhalm in 10 Liter Wasser geben und 3–4 Tage ziehen lassen. Einmal wöchentlich besprühen. Schachtelhalm ist reich an Silizium, das die Abwehrkräfte der Pflanze stärkt.
- Asche. Sie können entweder trockene Asche zum Bestreuen oder eine Lösung zum Besprühen verwenden. Die Mischungsverhältnisse sind: 1 Liter Asche, 10 Liter Wasser, 200 Gramm Seife.
- Molke. Mit Wasser im Verhältnis 1:1 verdünnen. Die erste Bewässerung sollte Anfang Juli erfolgen. Danach nach Bedarf.
- Kompost und Harnstoff. Jeweils 1 kg und 1 Esslöffel. Die Mengenangaben beziehen sich auf 10 Liter Wasser. Die Lösung sollte 4–5 Tage ziehen und alle zwei Wochen besprüht werden.
- Trichopolum-Tabletten. 10 Tabletten, 10 Liter Wasser, alle 2 Wochen anwenden.
Video: „Kartoffeln vor Krautfäule schützen“
Ein sehr informatives Video über Methoden zur Bekämpfung der Krautfäule bei Kartoffeln.
Verhütung
Vorbeugen ist besser als nachträgliches Eingreifen. Bestimmte Bedingungen begünstigen die rasche Ausbreitung schädlicher Organismen. Selbst Fachleute können nicht alle diese Faktoren verhindern. Doch auch Laien können die meisten davon beseitigen.
- Die richtige Fruchtfolge innerhalb eines Feldes ist wichtig. Bei Anzeichen von Krautfäule sollte die gleiche Fläche erst nach 3–4 Jahren neu bepflanzt werden. Eine optimale Bodenentwicklung wird durch den Anbau von Kartoffeln im Wechsel mit Kreuzblütlern und Hülsenfrüchten erreicht.
- Vor dem Pflanzen ist ausschließlich gesundes Pflanzgut auszuwählen. In Ausnahmefällen können befallene Knollen mit einem speziellen Mittel (z. B. Penkozeb, Utan, Kupfersulfat) behandelt werden. Manchmal wird auch ein Keimverfahren angewendet, das in der Regel den Ertrag steigert.
- Das Anhäufeln von Pflanzen ist vorteilhaft. Es kann eine Infektion der Früchte selbst verhindern.
- Für den richtigen Standort auf dem Grundstück ist es wichtig, die Pflanze von anderen Nachtschattengewächsen fernzuhalten. Unkraut und Pflanzenreste müssen ebenfalls entfernt werden.
- Wenn möglich, vermeiden Sie Feuchtigkeit. Vermeiden Sie außerdem das Besprengen mit Wasser am Abend.
- Mäßiger Einsatz von organischen Düngemitteln und Stickstoff.
- Am besten erntet man bei trockenem Wetter und lässt die Kartoffeln anschließend mindestens 5 Stunden trocknen.
- Es wird empfohlen, die Zwischenreihen 3 bis 5 Tage vor der Ernte zu bearbeiten. Dadurch wird die Ernte erleichtert, überschüssige Feuchtigkeit entfernt und Unkraut reduziert.
Durch die richtige Vorbeugung und rechtzeitige Reaktion auf Krankheitsausbrüche lassen sich Ernteausfälle minimieren. Befolgen Sie die oben genannten Tipps, verwenden Sie Kupfersulfat und andere Methoden und freuen Sie sich über reiche Ernten gesunder Kartoffeln.
Video: „Die besten Methoden zum Schutz vor Phytophthora“
Der Autor des Videos bespricht wirksame und sichere Methoden zum Schutz von Gemüse vor Krautfäule.










