Alles, was Sie über die Krautfäule der Kartoffel wissen müssen

Krautfäule ist eine sehr gefährliche Krankheit für Gemüsepflanzen, die große Flächen mit Sämlingen befallen kann. Da Krautfäule die Erträge erheblich mindern oder sogar zum Totalausfall der Pflanzen führen kann, fragen sich viele Gärtner, wie man sie am besten bekämpft. In diesem Artikel gehen wir auf die Ursprünge der Krankheit, die Ursachen der ersten Anzeichen, die charakteristischen Symptome sowie Möglichkeiten zur Vorbeugung und Behandlung von Krautfäule bei Kartoffeln ein.

Die Natur der Krautfäule

Die Krautfäule der Kartoffel ist eine durch einen Pilz verursachte Krankheit. Der Hauptpathogen zählt zu den Eipilzen. Die Inkubationszeit kann einige Tage bis zu zwei Wochen betragen. Daher kann die Krankheit recht schnell fortschreiten.

Phytophthora auf Kartoffelblättern

Wenn eine Kartoffelkultur zuvor mit dieser Art von Pilzsporen infiziert war, können die Myzelien bereits in den Kartoffelsamen vorhanden sein. Sie verbleiben häufig auch im Boden, im Bereich der Ernte der infizierten Pflanzen und auf den oberirdischen Teilen der Kartoffeln. Das Vorhandensein von Sporen in diesen Bereichen erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Infektion der in der folgenden Saison gepflanzten Setzlinge erheblich.

Die Krautfäule der Kartoffel beginnt mit der Keimung des Stängels, wenn bei günstigen Bedingungen Zoosporen freigesetzt werden. Die Krankheit infiziert dann den Stängel und breitet sich über die Kapillaren mit der Feuchtigkeit aus. Die Knollen werden schließlich über das Kraut befallen.

Phytophthora hat vermutlich seinen Ursprung in Mexiko. Es kann sich über das Interzellulargewebe von Pflanzenteilen ausbreiten, und die Plaque auf den Blättern wird durch Zoosporangiophoren mit Zoosporangien verursacht.

Man unterscheidet mehrere Stämme der Krankheit, jeder mit seinen eigenen charakteristischen Merkmalen. Manche Stämme bilden keine überwinternden Sporen, während andere Sporen produzieren, die sehr resistent gegen niedrige Temperaturen sind.

Wird eine Kulturpflanze von Krautfäule befallen, kann dies den Ertrag um bis zu 70 % reduzieren, sodass das Pflanzgut in der folgenden Saison unbrauchbar wird. Die Pilzsporen können sich schnell ausbreiten und werden vom Wind auf benachbarte Parzellen oder Felder getragen.

Foto von Zoosporen der Krautfäule

Pilzsporen können sich sehr schnell entwickeln. Ohne rechtzeitige Fungizidbehandlung befallener Sträucher können wenige Sporen innerhalb weniger Wochen eine Fläche von 1 bis 1,5 Hektar befallen.

Ursachen des Auftretens

Sporen können sich bei Temperaturen von 1 °C bis 30 °C entwickeln. Die optimale Entwicklung findet bei Temperaturen knapp über 10 °C und hoher Luftfeuchtigkeit statt. Der Wind kann Sporen bis zu 3 Kilometer von ihrem Ursprungsort transportieren. Bei warmem Wetter verlangsamt sich die Entwicklung pathogener Pilze.

Pilzbefall an Kartoffeln tritt am häufigsten bei vorübergehendem Temperaturabfall oder hoher Luftfeuchtigkeit auf. Beispielsweise erhöht sich das Risiko für Pilzbefall deutlich, wenn der Boden übermäßig bewässert wurde und es zu einem kurzzeitigen Kälteeinbruch kommt. Auch unzureichende Luftzirkulation zwischen den Reihen der Sämlinge kann eine Ursache sein.

Der Erreger der Krautfäule im Bild

Manche Kartoffelsorten haben ein dichtes Laub. Werden sie zu dicht gepflanzt, kommt es zu Luftstau. Bei hoher Luftfeuchtigkeit verursacht Fäulnis Krautfäule.

Video: „Kartoffeln vor Krautfäule schützen“

Ein Lehrvideo über die Krautfäule der Kartoffel und moderne Methoden zu ihrer Bekämpfung.

Symptome

Kranke Kartoffeln erkennen Gärtner immer an einer Reihe charakteristischer Anzeichen.

Achten Sie zunächst auf die grüne Masse der Kartoffelsetzlinge. Dunkle Flecken unterschiedlicher Form können auf den Blättern und Stängeln auftreten, gefolgt von einem weißlichen Belag auf der Blattunterseite. Dieser Belag ähnelt der Frostschicht, die sich im Winter an Fenstern bildet.

Kartoffelblätter, die von Krautfäule befallen sind

Bei großflächigem Befall besteht ein erhebliches Risiko des Absterbens der Sämlinge. Nach starken Regenfällen können Sporen in den Boden gespült werden und dort zu einer Sekundärinfektion der Kartoffelknollen führen. Die betroffenen Stellen rollen sich allmählich ein, verfärben sich dunkel und trocknen aus, während das Laub welkt.

Erste Anzeichen lassen sich auch schon an den ersten Trieben erkennen.

Mit der Zeit breiten sich die punktförmigen Flecken zu größeren, dunkleren Bereichen im Fruchtfleisch aus. Die Schale verfärbt sich braun-rötlich. Eine Sekundärinfektion der Knollen führt zum Verfaulen. Während die Kartoffel verrottet, entwickelt sie einen starken, unangenehmen Geruch. Schließlich wird sie sehr weich und ungenießbar.

Kartoffelfäule aufgrund von Krautfäule

Kartoffelläsionen befinden sich üblicherweise im Inneren der Wurzel. Daher werden befallene Pflanzen erst im Winter sichtbar, wenn sich der Erreger vermehrt hat.

Wie man kämpft

Um die Ernte bei Auftreten der typischen Krautfäule-Symptome zu retten, sind spezielle Behandlungen erforderlich. Die Behandlung gestaltet sich in diesem Fall recht komplex. Ist die Krankheit bereits seit längerer Zeit an den Pflanzen vorhanden, kann eine Behandlung wirkungslos bleiben.

Um ein weiteres Fortschreiten der Krankheit zu verhindern, ist es einfacher, die Pflanze zu vernichten. Im Anfangsstadium lässt sich der Pilz mit gezielten Behandlungen bekämpfen, die wirksamer sind als Hausmittel. Die meisten dieser Mittel können in verschiedenen Wachstumsstadien der Kartoffel eingesetzt werden.

Als die am häufigsten verwendeten Medikamente in dieser Situation gelten Ridomil MC, Oxxikh, Dutamin M-45, Kupferoxychlorid, Cuproxat, Produkte von Syngenta und anderen Herstellern.

Verhütung

Vorbeugende Maßnahmen gegen Krautfäule an gepflanzten Kartoffeln sind immer ratsam, wenn Gärtner bereits Erfahrung mit diesem Problem haben. Am besten ist es, die Krankheit von vornherein zu verhindern, damit man nicht noch mehr Zeit und Geld investieren muss, wenn erste Anzeichen auftreten.

Es wird nicht empfohlen, beschädigte Ernten oder Zubereitungen über den Winter aufzubewahren.

Bei trockenem Wetter trocknen Boden und Pflanzen von selbst ab, bei kaltem, regnerischem Wetter empfiehlt es sich jedoch, einen kleinen Unterstand zu errichten. So wird verhindert, dass zu viel Feuchtigkeit in den Boden eindringt. Nach dem Trocknen müssen die Kartoffeln sorgfältig sortiert werden. Dies ist wichtig, um von Krautfäule befallene Knollen frühzeitig zu erkennen. Nur dann können sie eingelagert werden.

Es ist wichtig zu wissen, wie man befallenes Material – wie Blätter, Kartoffeln und andere organische Abfälle mit Krankheitsanzeichen – richtig entsorgt. Am wichtigsten ist, dass man diese nicht im Garten liegen lässt. Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder man vergräbt sie tief außerhalb des Beetes oder man verbrennt die Blätter nach der Ernte der minderwertigen Pflanzen.

Kartoffelsetzlinge, die von Krautfäule befallen sind

Wenn man die befallenen Triebspitzen einfach am Standort lässt, werden die Sporangien weiterhin vom Wind verbreitet.
Erfahrene Gärtner wissen, dass man Kartoffeln mit unterschiedlichen Reifezeiten nicht zu dicht beieinander pflanzen sollte. Früh-, mittel- und spätreifende Sorten sollten in einem angemessenen Abstand zueinander gepflanzt werden. Am besten ist es, die Sorten jährlich zu wechseln.

Es ist außerdem wichtig zu beachten, dass der Anbau von Tomaten in der Nähe von Kartoffeln unbedingt vermieden werden sollte. Tomaten sind sehr anfällig für diese Pflanzen, wodurch das Krankheitsrisiko für die gesamte Ernte deutlich erhöht werden kann.

Zur Vorbeugung können Sie spezielle Produkte verwenden – Kontakt- und Kombinationsfungizide. Erstere schützen Sämlinge nur äußerlich vor Krautfäule, während letztere einen Rundumschutz bieten. Ihre Wirkung hält etwa einen Monat an, daher können Nachbehandlungen erforderlich sein.

Video: „Super Schutz vor Phytophthora“

Der Autor des Videos spricht über die besten Mittel zur Bekämpfung der Krautfäule.

 

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