Warum verfault Kohl an der Pflanze? Die Hauptgründe
Gründe
Kohl ist keine besonders anspruchsvolle Pflanze, bevorzugt aber eine gleichmäßige und stetige Luftzirkulation mit konstanten oder zumindest langsam schwankenden Temperaturen. Es gibt mehrere mögliche Erklärungen für die Frage, warum Kohl verfault:
- ein kalter Regen, der mitten im heißen Sommer eine Woche lang anhielt;
- Zu dichtes Pflanzenwachstum oder zu dichtes Graswachstum um die Pflanzen herum erzeugten tiefen Schatten;
- Der Boden um das Gemüse herum wurde lange Zeit nicht aufgelockert, und es hat sich eine dichte Kruste gebildet, Luft gelangt nicht an die Wurzeln, und die Feuchtigkeit wird gespeichert;
- Es wurde keine Fruchtfolge eingehalten, wodurch sich Fäulniserreger im Boden ansammelten;
- Eine unausgewogene Fütterung führte zu einem Mangel an Kalium und Kalzium, aber zu einem Überschuss an Stickstoff;
- Schädlinge schwächten die Pflanze und verbreiteten Bakterien oder Myzelien, die zu Fäulnis führten;
- Durch ungleichmäßige Bewässerung kam es zu Wasseransammlungen im Stängel;
- Das Gießen mit kaltem Wasser rief Krankheiten hervor, die zum Verfaulen von Blättern oder Stängeln führten.

Die Liste möglicher Ursachen ließe sich noch fortsetzen, aber fauler Kohl ist immer das Ergebnis schlechter landwirtschaftlicher Praktiken oder einfach einer Kombination aus ungünstigen Wetterbedingungen und der Ausbreitung von Schädlingen. Wenn während der Langzeitlagerung im Keller verfaultes Gemüse auftritt, liegt die Ursache möglicherweise in unsachgemäßen Lagerbedingungen.
Fäulnis kann durch Krankheiten – bakterielle oder pilzbedingte – verursacht werden. Eine schnelle Erkennung kann die Ausbreitung der Krankheit stoppen und die Ernte retten.
Bei der Lagerung von geschnittenem Kohl bildet sich Grauschimmel, erkennbar an einem muffigen Geruch und einem grauen Belag auf den Blättern. Der Kohl ist unbedenklich zum Verzehr geeignet, sofern alle beschädigten und befallenen Teile entfernt werden.
Von Bakterienschleim befallener Kohl ist ungenießbar und sollte sofort entsorgt werden. Anzeichen dafür sind ein übelriechender Schleim, der sich auf der Blattoberfläche bildet und schnell ins Innere eindringt. Bakterienschleim entsteht bei einem Stickstoffüberschuss und einem Mangel an Kalium und Kalzium im Boden.
Weißfäule ist eine Pilzkrankheit, die häufig gefrorene oder überreife Zwiebeln befällt. Die Blätter werden mit einem weißen, schleimigen Belag überzogen.
Die Fusarium-Welke ist ebenfalls eine Pilzkrankheit, die durch Trockenheit ausgelöst wird. Befallene Blutgefäße sind im Querschnitt des Kohlkopfes sichtbar, und der Beginn der Krankheit wird durch die Gelbfärbung der Bereiche zwischen den Blattadern erkennbar.
Regenwetter begünstigt die Entwicklung der Alternia-Fäule, die dunkle Flecken und Rußbelag verursacht, oder der Rhizoctonia-Fäule, die schwarze Flecken am Blattansatz hervorruft und dazu führt, dass sich die befallenen Blätter leicht vom Stängel lösen. Deshalb fault Kohl.
Video „Kohlkrankheiten“
In diesem Video erfahren Sie alles über Kohlkrankheiten und wie man ihnen vorbeugen kann.
Kontrollmethoden
Um Fäulnis bei Kohl zu vermeiden, sollte man zu viel Stickstoff im Boden düngen. Grundsätzlich gilt: Weniger ist mehr. Fruchtwechsel und die richtige Anbaumethode sind entscheidend. Am besten wählt man krankheitsresistente Sorten. Kohl pflanzt man idealerweise nach Rote Bete, Erbsen und Bohnen, jedoch nicht nach verwandten Kulturen.
Es wird empfohlen, das Pflanzmaterial vor der Aussaat zu desinfizieren; im Garten ist es ratsam, die Sämlinge mit Bleichmittel oder Präparaten wie Fitosporin zu behandeln, um Krankheiten vorzubeugen.
Kohl muss regelmäßig und richtig gegossen werden. Wenn das Wasser nicht die Wurzeln erreicht, sondern sich oben sammelt, wird die Pflanze nicht ausreichend versorgt und es kommt zu Blattfäule. Das Wasser sollte nicht kälter als die Luft sein, und gegossen werden sollte morgens oder abends.
Bei jedem Wetter ist es wichtig, den Boden um die Pflanzen herum zu kontrollieren, ihn aufzulockern und Unkraut zu entfernen. Zu viel Schatten begünstigt Feuchtigkeitsansammlungen, die Schnecken und andere Schädlinge anlocken und die Ausbreitung von Pilzkrankheiten fördern.
Blattläuse und Kohlweißlinge sind nicht nur lästig, sondern können auch Bakterien übertragen, die Fäulnis verursachen. Durch das Anpflanzen insektenabweisender Pflanzen zwischen dem Kohl, das Bestäuben mit Holzasche und die regelmäßige Kontrolle des Zustands der Kohlköpfe lässt sich der Schaden minimieren. Kranke Pflanzen sollten möglichst schnell samt Wurzeln aus dem Beet entfernt werden, um die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern.
Nur völlig gesunde Kohlköpfe sollten eingelagert werden, und es müssen die entsprechenden Lagerverfahren eingehalten werden. Die Kellertemperatur sollte zwischen null und -1 Grad Celsius liegen. Vor der Einlagerung der Ernte muss der Raum mit Bleichmittel und Kupfersulfat desinfiziert werden.
Video: „Wie man Kohl richtig lagert“
Dieses Video zeigt Ihnen, wie und unter welchen Bedingungen Kohl richtig gelagert wird.



