Wie kann man Kohl ohne Chemikalien wirksam vor Schädlingen schützen?
Inhalt
Schädlinge im Gemüseanbau und ihre Bekämpfung
Das Gärtnerleben ist ein Kampf, und das ist nichts Neues. Nach ein, zwei schwierigen Ernten begreift man schnell, dass es für fast jedes Problem clevere Tricks gibt. Natürlich gibt es auch in der Schädlingsbekämpfung beim Kohl einige davon.
Zum Glück sind diese Schädlinge nicht sehr häufig. Kohl vor ihnen zu schützen, kann jedoch schwierig sein. Diese listigen Insekten nutzen geschickt die Struktur des Gemüses aus und verstecken sich unter den Blättern, quasi im Inneren des Kopfes. So kann ein schöner Kohlkopf ruiniert werden. Daher ist es ratsam, den Schädling zu kennen, wenn nicht vom Sehen, dann zumindest vom Namen her. Man kann sich auch über seine Lebensweise informieren und lernen, wie man Gemüse vor diesem Schädling schützt.
Die häufigsten Bedrohungen für Weißkohl sind also:
- Kreuzblütler-Flohkäfer;
- Kohlmotte;
- Schnecken und Nacktschnecken;
- Blattlaus;
- Kohlhähnchen;
- Kohlfliege;
- Kohlmotte.
Es gibt noch weitere lästige Insekten, die Ihre Pflanzen befallen können. Die hier genannten gehören jedoch zu den häufigsten dieser ungebetenen Gäste im Garten. Erfahrene Gemüsegärtner raten davon ab, sofort zu Chemikalien zu greifen. Diese sind schließlich recht aggressiv und haben, wie Ärzte bestätigen, immer Nebenwirkungen. Grundlegendes landwirtschaftliches Wissen und bewährte Hausmittel können Ihnen helfen.
Eines der Geheimnisse besteht darin, die Pflanzen in einem Kohlbeet richtig zu kombinieren:
- Es ist sinnvoll, in der Gegend abwechselnd Kohl und Knoblauch anzubauen;
- Als „Kohlschutz“ gepflanzter Salbei und Thymian wehren Schädlinge ab;
- Das Anpflanzen von Borretsch und das Vergraben von Brennnesseln in den Ecken des Beetes sind wirksam;
- Eine Reihe von Schädlingen reagiert allergisch auf Pfefferminze, Wermut und Rainfarn;
- Die Nähe von Basilikum und Dill fördert die Gesundheit des Kohls;
- Die Angriffe der Maulwurfsgrille lassen sich mit grünen Erlenzweigen stoppen: Diese werden alle anderthalb Meter in den Boden gesteckt.
Gründliche Unkrautbekämpfung, sorgfältiges Entfernen von Pflanzenresten des Vorjahres, Herbstpflügen und Fruchtwechsel tragen alle zur Schädlingsbekämpfung bei. Zwar ist eine vollständige und endgültige Schädlingsbekämpfung unmöglich, doch lässt sich der Schaden minimieren.
Kreuzblütler-Flohkäfer
Dieser winzige schwarze Käfer sieht nicht wie ein gefährlicher Feind aus. Das springende Insekt ist so klein, dass man ihm keine große Bedrohung zutrauen würde. Doch das ist ein Trugschluss! Der Flohkäfer kann Ihre Ernte innerhalb eines einzigen Tages vernichten und alles auf seinem Weg zerstören.
Unterdessen lässt sich sein Auftreten sogar verhindern, wenn man rechtzeitig, also im frühen Frühling, darüber nachdenkt. Es ist wichtig zu wissen, dass es einige Pflanzen gibt, die Kreuzblütler-Flohkäfer absolut nicht ausstehen können. Genauer gesagt, nicht die Pflanzen selbst, sondern die von ihnen abgesonderten Substanzen:
- Kartoffel;
- Tomaten;
- Dill;
- Koriander;
- Kümmel.
Das Anpflanzen dieser Pflanzen um Ihre Beete herum reicht aus, um Ihren Kohl vor Schädlingen zu schützen. Sie können Ihren Garten auch mit Blumen wie Kapuzinerkresse, Ringelblumen und Goldrute verschönern. Der Kohlflohkäfer mag diese ebenfalls nicht.
Wenn vorbeugende Maßnahmen zu spät kommen, versuchen Sie, den Kohl am frühen Morgen nach dem Tau mit einer Mischung aus Asche und Tabakstaub zu bestreuen. Alternativ können Sie Mottenkugeln und normales Pulver im Verhältnis 1:1 mischen und die Mischung um die Sträucher streuen, an denen die Schädlinge aktiv sind.
Sie können einen Sprühaufguss zubereiten: ein Ein-Liter-Glas Asche, 3 Liter Wasser und einige Tropfen Flüssigseife. Besprühen Sie den Kohl sechsmal mit jeweils fünf Tagen Pause dazwischen.
Es wird aber auch gesprüht:
- Essiglösung;
- Knoblauchaufguss;
- Wermutaufguss;
- Aufguss aus Löwenzahnblättern.
Wenn Sie Vliesstoff haben, decken Sie die Beete damit ab. Er dient als Barriere und sorgt dafür, dass die Kohlblätter dichter wachsen, wodurch sie für Schädlinge weniger attraktiv werden. Tropfbewässerung ist ebenfalls eine wirksame Maßnahme.
Sollten Sie dennoch zu drastischen Methoden greifen wollen, bedenken Sie, dass diese nicht bei frühen Kohlsorten angewendet werden sollten. Chemikalien machen den Kohl ungenießbar und gesundheitsschädlich.
Kohlweißlingsfalter und -raupen
Nennen wir die Dinge beim Namen: Die Kohlmotte ist eine Katastrophe. Dieser außergewöhnlich widerstandsfähige Schädling gedeiht in jedem Klima, außer vielleicht in Hochgebirgen. Er passt sich sehr schnell an chemische Bekämpfungsmittel an.
Die unscheinbaren braunen Motten selbst sind harmlos. Sie legen ihre Eier jedoch auf die Blattunterseite des Kohls, und nach zwei Wochen schlüpfen grüne, sechzehnbeinige Raupen – die wahren Feinde des Kohls. Tagsüber verstecken sie sich in der Nähe des Kohlkopfes, nachts fressen sie ihn auf. Am Ende des Sommers haben sie sich in den Kopf selbst eingegraben, sodass das Gemüse weder zum Verzehr noch zur Lagerung geeignet ist.
Da diese Gefahr bekannt ist, empfiehlt es sich, vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen. Im Herbst sollte das Beet gründlich umgegraben und eingeebnet werden. Eine frühe Aussaat ist ratsam. Duftender Thymian und Salbei, die im Beet gepflanzt werden, halten Kohlweißlinge fern.
Es gibt verschiedene Bekämpfungsmethoden. Das Besprühen mit Pfefferaufguss ist sehr wirksam. Kochen Sie 50 Gramm getrocknete Pfefferkörner in einem Liter Wasser eine Stunde lang. Lassen Sie den Aufguss anschließend 48 Stunden ziehen. Seihen Sie ihn dann ab. Damit die Lösung besser an den Blättern haftet, können Sie etwas Waschmittel hinzufügen.
Aber auch Aufgüsse aus Wermut, Klette und Kartoffelkraut werden verwendet.
Eine einfache und effektive Methode ist das Sammeln von Eiern und Larven von Hand. Erfahrene Gärtner empfehlen die Blattdüngung mit Superphosphat und Kaliumchlorid.
Verzweifelt und bereit, zu Chemikalien zu greifen? Befolgen Sie die Gebrauchsanweisung für Fas, Zeta oder Inta-Vir.
Schnecken und Nacktschnecken
Schnecken sind nachtaktiv, besonders bei kühlem und feuchtem Wetter. Trockene und heiße Monate bieten ihnen Schutz. Bei günstigen Wetterbedingungen zeigen die Weichtiere jedoch einen unersättlichen Appetit: Kohlblätter bekommen klaffende Löcher. Außerdem können Schnecken beim Kriechen über Pflanzen Krankheiten übertragen.
Man kann sie aber durchaus bekämpfen, ohne auf „thermonukleare“ Chemie zurückzugreifen. So seltsam es klingen mag, Schnecken und Nacktschnecken lassen sich am besten mit List bekämpfen.
Gärtner stellen beispielsweise Fallen auf. Sie graben mehrere Löcher in ihre Beete, stellen Plastikbecher hinein und bereiten die Füllung vor. Möglichkeiten hierfür sind:
- Maismehl – Weichtiere fressen es zwar bereitwillig, sterben aber daran;
- Bier;
- Kwas;
- Süßwasser mit zugesetzter Hefe;
- fermentierter Saft.
Man kann eine Art „Hindernisparcours“ aufbauen, indem man Wege anlegt:
- aus Senfpulver;
- aus Brennnesseln;
- aus Eierschalen;
- aus grobem Sand oder Kaffeesatz;
- aus Salz;
- aus kleinen Kieselsteinen oder Muscheln.

Weichtiere können diese Hindernisse nicht überwinden. Sie werden den Kohl nicht erreichen, wenn man Kiefernnadeln darum streut.
Sie können den Kohl und die Erde mit starkem Kaffee oder mit Ammoniaklösung (1:6) besprühen. Diese Konzentration schadet den Pflanzen nicht, und der stechende Ammoniakgeruch vertreibt Schädlinge.
Von den chemischen Mitteln sind Groza und Meta in diesen Fällen wirksam.
Video "Schädlinge"
In diesem Video erfahren Sie, wie Schädlinge aussehen und wie man sie bekämpft.
Universelle und chemische Schutzmethoden
Erfahrene Experten beantworten die Frage, wie und womit man Kohl mit traditionellen Hausmitteln gegen Schädlinge behandeln kann. Diese Methode ist natürlich vorzuziehen. Sie ist unbedenklich für Menschen, Haustiere und Vögel. Und das Gemüse wird dadurch deutlich umweltfreundlicher.
Wie Sie bereits festgestellt haben, gibt es natürlich für jeden Schädling spezifische Bekämpfungsmethoden. Es gibt aber auch mindestens eine universelle Methode. Fast alle Kohlschädlinge reagieren sehr empfindlich auf starke und stechende Gerüche. Sie meiden unsere beliebten aromatischen Kräuter. Daher ist es ratsam, folgende Pflanzen in Ihren Beeten anzubauen:
- Petersilie;
- Dill;
- Koriander;
- Basilikum;
- Rosmarin;
- Sellerie;
- Minze.
Sind die Pflanzen aber schon völlig vernachlässigt, bleibt nur noch die chemische Behandlung des Gartens. Es gibt Produkte, die gegen bestimmte Schädlinge wirksam sind. Das steht immer in der Gebrauchsanweisung. Sie können Folgendes verwenden:
- Bankol;
- Wut;
- Iskra-M;
- Kemifos.
Sie müssen unbedingt gemäß den Anweisungen verwendet werden, damit die Ernte sowohl quantitativ als auch qualitativ gut ausfällt.
Video: „Effektive Schädlingsbekämpfung“
Dieses Video zeigt Ihnen, wie Sie Ihr Gemüse wirksam vor Insektenbefall schützen können.



