15 häufige Kohlkrankheiten und wirksame Behandlungsmethoden
Inhalt
Ursachen der Kontamination von Gemüse
Verschiedene Faktoren können das Pflanzenwachstum beeinträchtigen, vor allem ungünstige Umweltbedingungen und die Bodenqualität. Eine detailliertere Betrachtung dieser globalen Ursachen ergibt folgende Liste:
- Mangel oder Überschuss an Düngemitteln;
- übermäßige Stickstoffmengen im Boden;
- anhaltender Anstieg der Luftfeuchtigkeit (Regen, Morgentau);
- eine Kombination aus niedrigen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit;
- trockener Boden, unzureichende Bewässerung;
- Nichteinhaltung der Fruchtfolge;
- Verstoß gegen Vorschriften zur Agrartechnologie und Pflanzenpflege.

Die Ursache für den Verderb des Endprodukts liegt in der Nichteinhaltung der Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen in dem Raum, in dem die Ernte gelagert wird.
Video: „Kohlkrankheiten und Schädlinge“
In diesem Video erklärt ein Experte, welche Krankheiten und Schädlinge Kohl befallen können.
Virale und bakterielle Krankheiten des Kohls
Kohl wird hauptsächlich durch Pilze geschädigt, aber es gibt auch mehrere gefährliche Krankheiten, die durch Bakterien und Viren verursacht werden:
Mosaik
Eine unheilbare Viruserkrankung, die nicht nur Weißkohl, sondern auch Blumenkohl, Chinakohl und andere Sorten befällt. Zu den Symptomen gehören kleine schwarze Flecken auf der Blattoberfläche. Anfangs ähnelt die Infektion Schorf; später hellen sich die Blätter auf, runzeln sich, und der Kohlkopf bildet sich nicht mehr. Eine solche Ernte ist nicht mehr zu retten; sie wird vollständig vernichtet. Vorbeugend wirken Unkräuter und Blattläuse, die die Hauptüberträger des Virus sind.

Schleimbakteriose
Die Krankheit tritt meist an verzehrten Produkten aufgrund unsachgemäßer Lagerung und Transport auf, kann aber auch durch kontaminierten Boden oder Insekten übertragen werden. Es gibt zwei mögliche Verläufe: Im ersten Fall faulen die äußeren Blätter, werden weich und sterben ab, gefolgt vom allmählichen Verderben des gesamten Gemüses; im zweiten Fall verfault der Kohlkopf von innen nach außen, beginnend am Strunk. Die Ursache ist dieselbe: hohe Luftfeuchtigkeit und Temperatur. Bakterien überleben in Pflanzenresten, daher sind die wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen die Unkrautbekämpfung und die Einhaltung der richtigen Lagertemperaturen.

Vaskuläre Bakteriose
Eine gefährliche Krankheit, die in jedem Entwicklungsstadium der Kulturpflanze auftreten kann. Anfangs äußert sich die Gefäßbakteriose durch Vergilbung und Einrollen der Blätter. Später verfärben sich die Blattadern schwarz, ein Gefäßnetz bildet sich auf dem Blatt, und schließlich stirbt das Blatt ab. Der Kohlkopf entwickelt sich nicht weiter und verformt sich. Die Krankheit tritt bevorzugt bei warmem und feuchtem Wetter auf und kann mitunter auch während der Lagerung auftreten. Das Besprühen mit einer 0,1%igen Lösung von Binoram und 0,2% Fitoflavin kann den Kohl retten. Saatgutbehandlung und Fruchtwechsel werden als vorbeugende Maßnahmen empfohlen.

Pilzerkrankungen
Betrachten wir die gefährlichsten Pilzkrankheiten von Nutzpflanzen:
Alternaria oder Schwarzfleckenkrankheit
Eine häufige Krankheit, die alle Kohlsorten, einschließlich Chinakohl, befällt. Sie äußert sich durch schwarze Flecken und Nekrosen, die sich von den oberen Blättern bis in den Kopf ausbreiten. Der Pilz wird durch hohe Temperaturen und übermäßige Feuchtigkeit aktiviert, kann im Saatgut vorkommen und wird durch Insekten und Wind verbreitet. Um einer Infektion vorzubeugen, sollten Sie das Saatgut desinfizieren, überschüssige Vegetation entfernen und Fruchtwechsel praktizieren.

Weißfäule
Die Krankheit entwickelt sich bei hoher Luftfeuchtigkeit und niedrigen Temperaturen. Sie tritt hauptsächlich gegen Ende der Vegetationsperiode oder während der Lagerung auf. Erste Symptome sind ein heller Schleim auf den äußeren Blättern. Werden die befallenen Blätter nicht umgehend entfernt, dringt der Pilz tiefer ein und lässt den gesamten Kopf verfaulen, wodurch während der Lagerung weitere Pflanzen infiziert werden. Vorbeugende Maßnahmen umfassen die Desinfektion der Lagerräume, die Einhaltung kühler Temperaturen und die Wahl fäulnisresistenter Sorten.

Weißrost
Die Krankheit ist zwar nicht besonders gefährlich, beeinträchtigt aber das Aussehen des Kohlkopfes erheblich. Krankheitserregende Pilze siedeln sich unter dem Blattgewebe an und bilden bei Reife eine helle Masse, die an die Oberfläche tritt und die Blätter verdicken und an den Rändern einrollen lässt. Die Ursache ist dieselbe: hohe Luftfeuchtigkeit und Kälte. Da der Erreger in Unkraut überlebt, ist Fruchtwechsel und regelmäßiges Jäten des Beetes ratsam. Im Anfangsstadium hilft die Behandlung der Pflanzen mit Radomil-Gold.

Kila
Eine gefährliche Krankheit, die Schwellungen und Wucherungen an den Wurzeln verursacht. Diese Wucherungen verhindern die Wasseraufnahme der Wurzeln, wodurch der oberirdische Teil austrocknet und abstirbt. Hauptinfektionsquelle ist der Boden. Pilzsporen werden von Würmern und Insekten übertragen und vermehren sich aktiv in saurem Boden mit hoher Luftfeuchtigkeit (bis zu 90 %). Kohlhernie ist unheilbar; befallene Kohlpflanzen werden vernichtet und das Beet desinfiziert. Vorbeugende Maßnahmen umfassen das Kalken des Bodens, die Behandlung mit kupferhaltigen Präparaten und die Auswahl resistenter Sorten.
- Kohlhernie verursacht Tumore und Wucherungen im Wurzelbereich
- Es gibt kein Heilmittel gegen Kohlhernie, und der betroffene Kohl wird vernichtet.
- Die Hauptinfektionsquelle ist der Boden.
Falscher Mehltau oder Peronosporose
Die Krankheit tritt am häufigsten in Gewächshäusern auf, wo es warm und feucht ist. Sie äußert sich durch helle Flecken auf der Blattoberfläche und einen grauen, faulenden Belag. Der Pilz überlebt in Saatgut und Pflanzenresten, daher umfasst die Vorbeugung die Saatgutbehandlung und die Bodendesinfektion. Fitosporin ist ein wirksames Behandlungsmittel.

Echter Mehltau
Diese Krankheit ähnelt der vorherigen, wird aber von einem anderen Pilz verursacht. Die Symptome sind ähnlich: weiße Flecken auf den Blättern, die mit zunehmender Reife des Myzels größer werden und sich mit einem gräulichen, pudrigen Belag überziehen. Die Pilzaktivität steigt mit Temperaturschwankungen. Vorbeugende Maßnahmen umfassen das Entfernen jeglicher Vegetation. Die Behandlung erfolgt mit demselben Fungizid vom Typ Fitosporin oder einem schwefelhaltigen Fungizid.

Rhizoctonia
Eine gefährliche Krankheit, deren Symptome bereits bei Sämlingen sichtbar sind: Der Wurzelhals der Pflanzen wird dünner und dunkler. Einige dieser Sämlinge überleben, doch mit zunehmendem Wachstum faulen die Blätter und fallen ab, und an den Blattstielen bilden sich Geschwüre. Da der Pilz im Boden überdauert, muss dieser desinfiziert und von Vegetation befreit werden. Bei Auftreten von Symptomen empfiehlt sich das Besprühen der Sämlinge mit kupferhaltigen Präparaten (1 % Bordeauxbrühe, 0,2 % Kupferoxychlorid).

Grauschimmel
Der Pilz befällt Kohl auch häufig während der Lagerung. Er wird durch hohe Luftfeuchtigkeit aktiviert und bildet einen gräulichen, flaumigen Belag in Form von Flecken auf den Blättern. Diese Blätter sollten sofort entfernt werden, da sich die Sporen sehr schnell verbreiten. Vorbeugend empfiehlt es sich, vor der Ernte weniger zu gießen und die Lagerräume zu desinfizieren.

Hausschwamm oder Phomosis
Diese Fäulnisart äußert sich durch trockene, helle Flecken mit schwarzen Einschlüssen. Die Blattunterseite verfärbt sich bläulich. Zur Behandlung wird das Besprühen befallener Pflanzen mit Fitosporin empfohlen, zur Vorbeugung die Saatgutbehandlung mit TMTD.

Schwarzbein
Anzeichen dieser Krankheit zeigen sich bei Sämlingen während der Keimblattbildung. Der untere Teil des Stängels wird dünner, dunkelt nach und fault. Die Infektion breitet sich schnell auf die Wurzeln aus, unterbricht die Nährstoffversorgung der Pflanze und führt zum Absterben. Der parasitäre Pilz lebt im Boden, wo er mit Pflanzenresten eingeschleppt wird. Daher ist das Jäten des Bereichs die wichtigste vorbeugende Maßnahme. Vor der Pflanzung wird empfohlen, den Boden mit einer 1%igen Kaliumpermanganat- oder Fundazol-Lösung zu desinfizieren.

Krautfäule
Bei der Krautfäule befällt der Pilz den Kohlkopf, beginnend am Strunk. Die Deckblätter verfärben sich braun, und zwischen ihnen bildet sich ein flaumiger Myzelbelag, der tiefer in den Kohlkopf eindringt. Derzeit gibt es keinen wirksamen Schutz gegen Krautfäule, daher beträgt der Ernteausfall etwa 50 %. Kohl kann durch verschiedene Faktoren infiziert werden: Erde, Schädlinge, Werkzeuge, andere Pflanzen, insbesondere Zwiebelgewächse. Zur Vorbeugung werden die Desinfektion von Erde und Werkzeugen sowie Fruchtwechsel empfohlen.
Hinweis: Kohl sollte niemals geerntet werden, ohne vorher durch Regen oder Tau abzutrocknen. Andernfalls erhöht sich das Risiko einer Krautfäule.

Fusarium-Welke oder Tracheomykose
Die Hauptursache für die Welkekrankheit des Kohls ist übermäßig heißes und trockenes Wetter zu Beginn der Wachstumsperiode. Diese Bedingungen verhindern, dass die Sämlinge anwachsen, die Blätter verlieren ihre Spannkraft, bekommen trockene Stellen und fallen schließlich ab. Der Pilz, der diese Krankheit verursacht, überdauert mehrere Jahre im Boden, daher sollte der Standort des Beetes jährlich gewechselt werden. Es wird außerdem empfohlen, den Boden mit Kupfersulfat zu desinfizieren und die Pflanzen mit den biologischen Präparaten „Agat-25“ und „Skor“ zu besprühen.

Wirksame Präventionsmethoden
Die Vorbeugung von Kohlkrankheiten umfasst folgende Maßnahmen:
- Einhaltung der Fruchtfolge - Kohl darf nicht zwei Jahre hintereinander im selben Beet angebaut werden und darf frühestens nach drei Jahren wieder an den vorherigen Standort zurückgebracht werden;
- Anpflanzung von Sorten und Hybriden, die gegen bestimmte Krankheiten resistent sind;
- rechtzeitige Unkrautbekämpfung;
- Entfernung von Pflanzenresten am Ende der Saison;
- Schutz von Anpflanzungen vor Schädlingen;
- Desinfektion von Boden und Saatgut vor der Aussaat;
- Vorbeugende Behandlungen im Frühstadium.
Tipp: Um den Einsatz von Pestiziden bei reifendem Kohl zu vermeiden, sollten Sie ihn im Voraus schützen. Geben Sie beim Pflanzen der Setzlinge 50 Gramm Asche in die Pflanzlöcher – dieser Dünger schützt die Wurzeln vor Mikroorganismen und beschleunigt das Pflanzenwachstum.
Kohl ist ein saftiges Gemüse. Sein Gewebe enthält viel Wasser, und Feuchtigkeit ist bekanntlich ein idealer Nährboden für Bakterien und Mikroorganismen. Doch wer die Krankheitssymptome kennt, kann sie erfolgreich bekämpfen und eine reiche Ernte einfahren.



