Beschreibung und Anbau der asiatischen Birnensorte Kieffer
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Beschreibung und Eigenschaften
Die Birnensorte Kieffer wurde 1863 in Philadelphia, USA, vom amerikanischen Züchter Peter Kieffer entwickelt. Tatsächlich leitet sich der Name der neuen Birnensorte von seinem Namen ab. Unbestätigten Berichten zufolge ist die Kieffer eine Kreuzung der chinesischen Sandbirne mit der Sorte Bere Anjou (einigen Quellen zufolge) oder der Sorte Duchesse (anderen Züchtern zufolge). So ähneln sich beispielsweise die Früchte der Kieffer- und der Duchesse-Birnen sehr.
Die Kieffer-Birne ist in asiatischen Ländern, insbesondere in Japan, Korea und Zentralchina, weit verbreitet. Diese weite Verbreitung erklärt wohl, warum Bauern diese Frucht oft als asiatische, orientalische, japanische oder chinesische Birne bezeichnen. Nach und nach gewann die Sorte an Beliebtheit und wurde auch in Russland, der Ukraine und Moldawien angebaut.
Wie sieht ein Kieffer-Birnbaum aus? Welche Merkmale sind charakteristisch für diesen Obstbaum? Beginnen wir unsere Bekanntschaft mit einer Beschreibung der Sorte. Die Kieffer-Birne zählt also zu den mittelgroßen Obstbäumen und hat eine dichte, pyramidenförmige Krone. Die Rinde des Stammes ist grau gefärbt, und der Stamm selbst ist dicht mit tiefen Rissen durchzogen.
Die Stammäste sind dunkler (ähnlich nassem Asphalt). Die Skelettäste stehen in einem Winkel von 25–30 Grad zum Stamm. Junge Äste sind mitteldick, gerade und gleichmäßig. Die Rinde der Triebe ist attraktiv grünlich-braun mit einem leichten Rotstich.
Die Blätter sind groß, eiförmig, dunkelgrün und haben zugespitzte, längliche Spitzen. Ihre Oberfläche ist glänzend. Die Blattspreite ist dicht und leicht nach oben eingerollt, mit breit gesägten Rändern. Die Blattstiele sind dünn und kurz und haben eine burgunderrote Haut. Im Herbst färbt sich das Laub in ein wunderschönes Burgunderrot.
Kieffer-Birnen sind mittelgroß und wiegen zwischen 120 und 150 Gramm. Einige Exemplare können jedoch auch deutlich größer werden und bis zu 300 oder 400 Gramm wiegen. Die Früchte sind fass- oder ovalbirnenförmig, leicht uneben und können am Boden Rippen aufweisen. Die Schale ist dick und trocken mit einer leicht rauen Oberfläche. Bei der Ernte ist sie hellgrün und färbt sich mit zunehmender Reife goldgelb mit zahlreichen rostfarbenen Flecken.
Das Fruchtfleisch der reifen Birne ist weiß-gelb. Die Birne ist saftig und knackig. Im Gegensatz zur Sorte „Duchess“ hat die Kieffer-Birne jedoch einen süß-säuerlichen Geschmack mit einem terpentinartigen Nachgeschmack.
Merkmale des Anbaus
Die Kiefferbirne gilt als pflegeleichter Obstbaum. Sie gedeiht in jedem Boden, sogar in Lehmboden. Für die Pflanzung empfiehlt es sich, zwei- bis dreijährige Setzlinge zu wählen, da diese eine hohe Anwachsrate aufweisen. Im Herbst wird ein 70 x 100 cm großes Pflanzloch vorbereitet. Das frühe Frühjahr gilt als optimale Pflanzzeit für Birnensetzlinge. Vor dem Pflanzen wird das Wurzelsystem des jungen Baumes gründlich gewässert, um sicherzustellen, dass alle Wurzeln gut ausgebreitet und mit Feuchtigkeit versorgt sind.
Birnbäume vertragen keine Staunässe. Einmaliges, großzügiges Gießen während der Blütezeit genügt. Wiederholen Sie diesen Vorgang im Sommer drei- bis viermal. Vergessen Sie nicht, die Äste zu beschneiden; mit fünf Jahren sollte der Baum eine mehrschichtige Krone ausgebildet haben. Lässt man den Baum ungehindert wachsen, ohne alte Äste zu entfernen und neue Triebe zu beschneiden, wird die Krone mit der Zeit zu groß, was den Fruchtansatz beeinträchtigt.
Diese Sorte benötigt eine Düngung mit mineralischen und organischen Düngemitteln. Folgender Düngeplan kann verwendet werden:
- Stickstoffdünger – einmal jährlich (vor der Blüte);
- Kalium-Phosphor-Dünger – einmal jährlich (im Herbst).
Zum Schutz des Baumes vor schädlichen Insekten wird empfohlen, den Stamm und die Basis der knöchernen Äste jährlich mit Kalk zu bedecken.
Unverzichtbare Bestäuber
Diese Birnensorte ist selbstbefruchtend. Der Fruchtansatz ist jedoch unregelmäßig. Erfahrene Gärtner weisen darauf hin, dass zur Ertragssteigerung Birnbäume anderer Sorten im selben Beet gepflanzt werden sollten. Die besten Befruchter für Kieffer-Birnen sind Conference, Bonne Louise und Saint-Germain. Die Bestäubung kann auch bei einem Abstand von 200–300 m erfolgen.
Vor- und Nachteile
Sie sind sich nicht sicher, ob Sie diese Birnbaumsorte in Ihrem Garten haben möchten? Die positiven und negativen Eigenschaften der Sorte Kieffer helfen Ihnen, die richtige Entscheidung zu treffen.
Vorteile:
- Fehlen von Fallobst während der Fruchtreifezeit;
- hoher Ertrag (bei sachgemäßer Pflege liefern 25 Jahre alte Pflanzen etwa 280–300 kg Ernte);
- anspruchslos im Boden;
- ausgezeichnete Trockenresistenz;
- gute Resistenz gegen Feuerbrand und Schorf;
- kann zur Entwicklung neuer Birnensorten verwendet werden.
Mängel:
- durchschnittlich frühe Reife (der Baum beginnt im 5. bis 6. Lebensjahr nach dem Pflanzen des Setzlings Früchte zu tragen);
- erfordert Kreuzbestäubung;
- unzureichende Winterhärte (muss bei kaltem Wetter eingewickelt werden);
- durchschnittliche Wiederherstellungsfähigkeit bei Frostschäden an Ästen;
- einzigartige gastronomische Eigenschaften der Früchte (sie weisen eine Adstringenz und einen ausgeprägten Terpentingeschmack auf).
Video „Geheimnisse des Birnbaumanbaus“
Dieses Video zeigt Ihnen, wie man Birnen richtig anbaut.





