Wie behandelt man Birnbäume im Frühjahr am besten gegen Schädlinge und Krankheiten?
Inhalt
Sprühregeln
Vor dem Besprühen der Birnbäume sollten Sie deren Stämme sorgfältig von abgestorbener Rinde, Flechten und Moos befreien. Verwenden Sie dazu eine Bürste oder einen steifen Handschuh. Reiben Sie nicht zu stark, um die Rinde nicht zu beschädigen.
Bäume sollten mit einer frisch zubereiteten Lösung behandelt werden. Befolgen Sie die Anweisungen für jedes Produkt genau; andernfalls könnten Sie den Baum entweder verbrennen und beschädigen oder das Produkt unwirksam machen. Denken Sie an Ihre Schutzausrüstung: Atemschutzmaske, Schutzkleidung, Handschuhe und Schutzbrille.
Besprühen Sie den Stamm selbst, die Baumkrone und die Umgebung des Stammes. Achten Sie bei der Schädlingsbekämpfung an Birnbäumen besonders auf Risse und Spalten in der Stammrinde: Dort sammeln sich Schädlinge und Pilzsporen bevorzugt an.
Versuchen Sie, die Behandlung abends oder früh morgens durchzuführen. Das Wetter sollte ruhig und klar sein – wenn es kurz nach dem Sprühen regnet, werden die Ergebnisse Ihrer Bemühungen zunichte gemacht.
Verarbeitungskalender
Die erste Spritzung erfolgt im zeitigen Frühjahr, sobald der Schnee geschmolzen ist. Birnenschädlinge überwintern oft in der Rinde, daher sollte die Bekämpfung beginnen, bevor der Saftfluss einsetzt und die Knospen anschwellen.
Zu den Schädlingen zählen Blattläuse, die den Saft aus jungen Trieben saugen; Zikaden, die sich von Blättern, Knospen und Früchten ernähren; und Birnengallmilben, die Birnenblätter befallen und dadurch deren Anschwellen, Dunkelfärben und Absterben verursachen. Auch andere Insekten stellen eine Bedrohung für Birnen dar.
Die zweite Behandlung erfolgt im April. Sie beugt bakteriellen und Pilzerkrankungen wie beispielsweise Mehltau vor.
Die dritte Spritzung wird im Mai empfohlen, wenn die Blüte beginnt und die ersten Blätter austreiben. Dies schützt den Baum vor Krankheiten und Schädlingen wie Blattwicklern und Blütenkäfern. Behandeln Sie den Baum schließlich Ende Mai gegen Apfelwickler.
Chemikalien
Nun wollen wir herausfinden, wie man einen Birnbaum im Frühjahr genau gegen Schädlinge und Krankheiten behandelt.
Die erste Behandlung kann Nitrafen, die letzte Karbofos umfassen – beide sind gegen viele Parasiten wirksam. Zur Insektenbekämpfung haben sich BI-58 und Fufanon bewährt.
Wenn Sie an den Blättern Schwellungen bemerken, die auf Gallmilbenbefall hindeuten, entfernen und verbrennen Sie diese sofort und behandeln Sie den Baum mit Inta-Vir. Bereiten Sie eine Lösung aus einer Tablette auf zehn Liter Wasser zu. Zur Vorbeugung von Gallmilbenbefall sollte die Frühjahrsbehandlung auch Mitak oder kolloidalen Schwefel enthalten.
Aktara hilft gegen Blattläuse und viele andere Schädlinge. Die optimale Konzentration für Birnen beträgt 4 g Pulver pro 10 Liter Wasser.
Eisen(II)-sulfat (3–4 %) ist ein nahezu universelles Heilmittel. Es wirkt gegen Pilzkrankheiten (Grauschimmel, Mehltau usw.), Schädlinge, Flechten und Moose. Empfohlene Dosierung: 300 g auf 10 Liter Wasser.
Das Besprühen mit Kupfersulfat schützt den Baum vor Insekten und stärkt sein Immunsystem. Dies ist besonders wichtig, da geschwächte Bäume anfälliger für Krankheiten und Schädlinge sind. Die Lösung wird in wenig Wasser gelöst, und das resultierende Konzentrat wird anschließend mit der benötigten Spritzflüssigkeit verdünnt. Das empfohlene Mischungsverhältnis beträgt 50 g Kupfersulfat auf 5 Liter der zubereiteten Lösung.
Zum Schutz vor Pilzbefall können Bäume mit Bordeauxbrühe (1 %) besprüht werden. Dazu werden 100 g gelöschter Kalk in etwas Wasser gelöst und anschließend auf 5 Liter verdünnt. In einem separaten (nichtmetallischen) Behälter wird die gleiche Vorgehensweise mit Kupfersulfat (im gleichen Verhältnis) wiederholt. Anschließend wird die Kupfersulfatlösung unter ständigem Rühren in die Kalkmilch gegeben (nicht umgekehrt!). Der Baum wird so schnell wie möglich mit der Mischung besprüht; nach 5 Stunden verklumpen die Kalkpartikel und verstopfen das Sprühgerät.
Volksheilmittel
Volksheilmittel werden häufig zur Bekämpfung von Birnenschädlingen und Infektionskrankheiten eingesetzt. Sie können vorbeugend oder bei leichtem Befall angewendet werden. Um zu verhindern, dass Bakterien, Pilze oder Parasiten Resistenzen entwickeln, ist es ratsam, die Behandlungen abzuwechseln.
Es gibt viele Abkochungen gegen Blattläuse. Sie werden aus Schwarzem Bilsenkraut, Zwiebelschalen, Löwenzahn, Kamille, Schöllkraut und vielen anderen Pflanzen zubereitet.
Ein gutes Ergebnis erzielt man durch das Aufbrühen von Tabak (diesen kann man lose kaufen oder einfach aus Zigaretten herausschütteln): 1 Teil Tabak in 10 Teile Wasser geben und 24 Stunden ziehen lassen. Vor dem Sprühen den Aufguss filtern und mit Wasser im Verhältnis 1:3 verdünnen, dann Flüssigseife (4 g pro Liter) hinzufügen.
Großblumiger Rittersporn, Schafgarbe, Waldrebe und Wermut helfen bei der Bekämpfung von Zikaden an Birnbäumen.
Scharfer roter Pfeffer ist wirksam gegen Zikaden und Blattläuse: 1 kg rohe oder 500 g getrocknete Pfefferkörner zerstoßen und mit 10 Litern Wasser bei Zimmertemperatur übergießen. 2 Tage ziehen lassen. Anschließend 1 Stunde kochen und weitere 2 Stunden ziehen lassen. Nach dem Abseihen den Sud dunkel lagern. Achtung: Nicht während der Blütezeit anwenden! Zum Besprühen vor der Blüte 500 ml des Suds mit 10 Litern Wasser verdünnen, nach der Blüte 100 ml. In beiden Fällen 40 ml Flüssigseife hinzufügen.
Manche Gärtner empfehlen, Marienkäfer im Garten anzusiedeln, die Blattläuse und Zikaden fressen.
Zur Zeckenbekämpfung hilft ein Löwenzahnaufguss. Sammeln Sie 1 kg Blätter, geben Sie 3 Liter Wasser hinzu und lassen Sie den Aufguss 3 Tage ziehen. Nach dem Abseihen etwas Flüssigseife unterrühren.
Sie können Ringelblumen verwenden: Kochen Sie 100 g Blüten in 1 Liter Wasser auf und lassen Sie den Aufguss 5 Tage ziehen. Verdünnen Sie ihn vor dem Besprühen 1:1 mit sauberem Wasser.
Video: „Schädlingsbekämpfung im Garten“
Dieses Video zeigt Ihnen, wie Sie Ihren Garten richtig gegen Schädlinge behandeln.





