Geheimnisse für den Anbau von Steinpilzen zu Hause
Inhalt
Wie man Saatgut selbst vorbereitet
Um zu Hause Pilze zu züchten, benötigt man Saatgut. Zur Herstellung benötigt man überreife Steinpilze aus dem Wald (getrocknete und wurmstichige Exemplare reichen aus).
Um Samen zu gewinnen, benötigen Sie etwa 10 Pilzhüte. Trennen Sie diese zu Hause von den Stielen und bereiten Sie ein Gefäß mit Wasser vor. Geben Sie Alkohol (3 Esslöffel pro 10 Liter), Kaliumpermanganat (1 g pro Eimer) und Kristallzucker (50 g) hinzu. Zerdrücken Sie die Hüte mit den Händen und geben Sie sie in das Wasser, bis eine homogene Masse entsteht. Lassen Sie die Mischung etwa 10 Stunden ziehen. Anschließend abseihen. Die Pilzsporen befinden sich im Wasser; ein Trester ist nicht nötig. Verwenden Sie im Wald gesammelte Hüte innerhalb weniger Stunden, da sie sonst verderben. Nicht einfrieren.
Um Steinpilze zu Hause zu züchten, kann man Myzel aus dem Wald verwenden: Nachdem man im Wald einen ausgewachsenen Pilz gefunden hat, schneidet man eine etwa 25x25 cm große Erdschicht um ihn herum ab. Zu Hause können Sie das gesamte Myzel in vorbereitete Erde geben oder es in 8–20 Stücke teilen.
Kauf von fertigem Myzel
Steinpilze lassen sich mit gekauftem Myzel zu Hause züchten. Steinpilzmyzel ist entweder getrocknet oder bereits gekeimt und kann in ein Substrat gegeben werden. Wenn Sie es online kaufen möchten, wählen Sie vertrauenswürdige und zuverlässige Anbieter. Beachten Sie beim Direktkauf: Gekeimtes Steinpilzmyzel sollte rötlich mit kleinen gelben Sprenkeln sein. Schwarze oder grüne Stellen sowie ein starker Ammoniakgeruch deuten auf Verderb hin.
Im Freien sollte Steinpilzmyzel unter einem Baum ausgesät werden. Die erste Ernte ist im Folgejahr zu erwarten. Die Fruchtkörperbildung des Myzels dauert durchschnittlich drei bis vier Jahre. Durch die Zugabe nützlicher Mikroorganismen zum Wasser (z. B. „Baikal EM-1“) kann diese Periode auf bis zu sieben Jahre verlängert und somit der Ertrag gesteigert werden.
Auswahl und Vorbereitung des Substrats
Um Pilze im Garten anzubauen, können Sie ein gekauftes Substrat verwenden oder es selbst herstellen. Mischen Sie dazu Stroh, Sägemehl von Laubbäumen und Sonnenblumenkerne. Andere Quellen empfehlen, abwechselnd Schichten aufzutragen: eine aus einer Mischung aus Laub und Sägemehl, die zweite aus derselben Mischung mit Erde. Wichtig ist, dass keine der Komponenten Fäulnis oder Schimmel enthält. Vor dem Einpflanzen der Pilze sollte das Substrat gründlich befeuchtet werden, am besten mit kochendem Wasser oder Dampf – dadurch werden auch schädliche Bakterien abgetötet.
Merkmale des Anbaus
Entscheiden Sie zunächst, wo Sie Ihre Pflanzen anbauen möchten: im Keller, im Gewächshaus oder im Garten. Jede Methode hat ihre Vor- und Nachteile.
Zunächst wollen wir uns ansehen, wie man Steinpilze im eigenen Garten anbaut.
Für den Anbau von Steinpilzen im Garten benötigt man Nadel- oder Laubbäume. Obstbäume sind ungeeignet – Steinpilze sollten in einem Garten fernab von jeglichen Kulturpflanzen, seien es Bäume, Sträucher oder Gemüse, angebaut werden.
Entfernen Sie die oberste Erdschicht (ca. 15 cm) um den ausgewählten Baum herum. Es ist ratsam, die Wurzeln freizulegen, achten Sie aber darauf, sie nicht zu beschädigen. Wenn Sie einen Sporenaufguss verwenden, gießen Sie diesen auf die Erde (ca. 350 ml pro 25 cm²). Bedecken Sie die Erde anschließend wieder und wässern Sie gründlich – entweder direkt am Stamm oder mit einem flachen Rasensprenger. Mit dieser Methode können Sie Steinpilze im August oder September in Ihrem Garten anpflanzen.
Um das Myzel anzupflanzen, graben Sie in der Nähe des Baumes ein Loch mit 1,5 m Durchmesser und 30 cm Tiefe. Füllen Sie das Loch mit Substrat und wechseln Sie es in 10 cm dicken Schichten mit Erde ab. Die Höhe des Beetes sollte 20 cm über dem Boden liegen. Pflanzen Sie das Myzel versetzt in das Substrat, wobei die Beutel 30 cm Abstand halten sollten. Nach dem Angießen decken Sie das Beet mit einer Schicht Laub ab.
Die Myzelpflanzung kann von Mai bis September erfolgen.
Die Pflege von angepflanzten Champignons besteht hauptsächlich aus reichlichem Gießen. Im Winter empfiehlt es sich, sie mit einer dicken Schicht aus Laub, Fichtenzweigen oder Stroh abzudecken.
Bei der Zucht von Pilzen in Innenräumen ist es notwendig, diese vorher mit einer einprozentigen Chlorlösung zu sterilisieren, da sonst Schädlinge wie verschiedene Schimmelpilzarten und parasitäre Insekten auftreten können.
Für den Anbau von Pilzen im Gewächshaus oder Keller ist ein warmes und feuchtes Mikroklima erforderlich, da viele Steinpilze in trockener Luft nicht gedeihen. Um sicherzustellen, dass die Atmosphäre im Gewächshaus diese Anforderungen erfüllt, empfiehlt es sich, mehrere Fässer mit Wasser oder feuchtem Sägemehl aufzustellen.
Das Substrat für Innenräume ist dasselbe wie für Außenbereiche. Im Keller wird es in Säcke mit kleinen Schlitzen gefüllt. Es wird empfohlen, das Myzel auszusäen. Die Säcke sollten mindestens 5 cm voneinander entfernt stehen.
Während der Inkubationszeit (bis zum Erscheinen der Kappen) sollte die Temperatur bei +23–25 °C gehalten werden; eine Temperatur von +30 °C zerstört den größten Teil des Myzels der Kulturpflanze.
Während dieser Zeit ist keine Beleuchtung erforderlich. Im Gewächshaus sollte die Beleuchtung so weit wie möglich gedimmt und im Keller ganz ausgeschaltet werden. Eine Belüftung ist nicht notwendig, die Luftfeuchtigkeit sollte jedoch 90 % nicht überschreiten, um Schimmelbildung zu vermeiden. Zur Schimmelprävention wird außerdem eine regelmäßige Desinfektion mit einer Chlorlösung empfohlen.
Pilzzucht erfordert besondere Pflege: Sobald sich die Hüte bilden, wird die Temperatur auf 10 °C gesenkt. Gewächshaus oder Keller sollten nun gut belüftet sein – Sauerstoff ist für die normale Entwicklung von Steinpilzen unerlässlich. Die Beleuchtung sollte 5–6 Stunden täglich erfolgen. Für die Zucht von Steinpilzen im Gewächshaus ist gedämpftes Licht ohne direkte Sonneneinstrahlung wichtig. Es empfiehlt sich, die Pilze zweimal täglich mit einer Sprühflasche zu besprühen, um ihre Struktur zu verdichten. Die erste Ernte ist in der Regel nach 20–25 Tagen möglich.
Verschimmelte Säcke sollten umgehend aus dem Raum entfernt werden. Pilze wachsen darauf zwar nicht mehr, aber sie eignen sich gut als Dünger.
Bitte beachten Sie: Steinpilze gedeihen nur schwer ohne Bäume in der Nähe, und erste Versuche, sie im Keller zu züchten, können erfolglos bleiben. Sollten Sie dennoch Steinpilze auf diese Weise züchten wollen, wählen Sie niederländisches Myzel: In den Niederlanden wurde eine Steinpilzsorte entwickelt, die sich besonders gut für die Kultivierung eignet.
Hat man aber erst einmal alle Feinheiten gemeistert, kann man das ganze Jahr über Pilze in Innenräumen ernten oder sogar Steinpilze im industriellen Maßstab anbauen: Da Steinpilze schwieriger zu züchten sind als Champignons oder Austernpilze, sind sie viel wertvoller.
Tipps für Pilzsammler
Zum Schluss noch ein paar kleine Geheimnisse des Pilzanbaus.
Wenn Sie selbst Samen sammeln, gedeihen Steinpilze am besten, wenn sie in der Nähe der gleichen Baumart wie die in Ihrem Garten wachsenden Pilze stehen. Beim Übertragen des Myzels muss die Pilzart übereinstimmen.
Es wird empfohlen, das Substrat oder den Boden 2–3 Stunden vor dem Pflanzen mit einer Tanninlösung zu desinfizieren. Diese kann aus preiswertem Schwarztee hergestellt werden: 50–100 Gramm werden in 1 Liter kochendes Wasser gegeben und vollständig abgekühlt gezogen. Alternativ kann Eichenrinde verwendet werden. Hierfür werden 30 Gramm pro Liter Wasser benötigt. Die Rinde wird eine Stunde lang gekocht, wobei nach und nach Wasser nachgegossen wird, bis die Rinde wieder ihr ursprüngliches Volumen erreicht hat. Für jeden „Pilzbaum“ werden 2–3 Liter einer dieser Lösungen benötigt.
Video: Steinpilze selbst anbauen
Dieses Video zeigt Ihnen, wie Sie Steinpilze in Ihrem Garten anbauen können.






