Wie man Austernpilzmyzel selbst herstellt

Um Austernpilze zu vermehren, benötigt man zunächst Myzel. Dies kann sich jedoch als schwierig erweisen, da die im Handel erhältlichen Materialien nicht immer von hoher Qualität sind. Anstatt also Zeit und Geld mit der Suche nach dem richtigen Material zu verschwenden, können Sie es auch selbst herstellen. In diesem Artikel erklären wir Ihnen, wie Sie Austernpilzmyzel selbst gewinnen können.

Was ist Myzel?

Das Myzel ist das Geflecht, aus dem die Austernpilze schließlich wachsen. Es bildet den vegetativen Körper des Pilzes und erscheint als eine Vielzahl dünner, verzweigter Fäden, die eine beträchtliche Fläche bedecken. Unter natürlichen Bedingungen kann das Myzel mehrere Meter lang werden, während die Pilze selbst nur einen kleinen Bereich einnehmen.

Myzel ist das Myzel, in dem Pilze wachsen.

Merkmale des Anbaus

Die Myzelzucht mag auf den ersten Blick wie eine Methode erscheinen, die spezielle Laborausrüstung erfordert. Doch wenn man die notwendigen Bedingungen für das Myzel schafft, lässt sich Austernpilzmyzel problemlos zu Hause züchten.

Zuerst bereiten wir die notwendigen Utensilien vor: Wir benötigen mehrere Reagenzgläser, eine Pinzette, mehrere Pipetten, ein Thermometer und Agar. Um absolut gesundes und hochwertiges Myzel zu gewinnen, achten Sie auf sterile Geräte und einen sterilen Raum. Wischen Sie die Arbeitsfläche am besten mit Alkohol ab. Temperatur (ca. 20 °C) und Luftfeuchtigkeit sollten konstant sein und keine plötzlichen Schwankungen aufweisen. Vermeiden Sie Zugluft und stellen Sie die Reagenzgläser mit dem zukünftigen Myzel nicht ins Sonnenlicht. Desinfizieren Sie alle Instrumente mit Dampf oder kochendem Wasser, um maximale Sterilität zu gewährleisten.

Man kann Myzel selbst herstellen.

Um hochwertiges Austernpilzmyzel zu Hause zu züchten, ist die Wahl des richtigen Pflanzmaterials entscheidend. Vermeiden Sie Wildpilze, da dies die Qualität der Ernte nicht garantieren kann. Wählen Sie Sorten, die für Ihre Region und Ihr Klima geeignet sind, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.

Nachdem die Vorbereitungsphase nun abgeschlossen ist, können wir darüber sprechen, wie das Myzel selbst hergestellt wird.

Schritt-für-Schritt-Anleitung

Wie züchtet man Austernpilzmyzel selbst? Dieser Prozess umfasst mehrere Schritte, und das Endergebnis ist ein Substrat, auf dem Austernpilze wachsen.

Phase 1

Im ersten Schritt wird das Muttermyzel gezüchtet. Dazu benötigen wir den Fruchtkörper des Austernseitlings, aus dem wir das Pflanzmaterial gewinnen. Dieser wird halbiert und ein kleines Stück mit einer Pinzette abgetrennt (am besten in der Nähe des Hutes). Anschließend wird das Pflanzmaterial mit Wasserstoffperoxid behandelt. Dadurch werden eventuell vorhandene Parasiten oder Larven im Pilz abgetötet.

Das verarbeitete Austernpilzstück wird in ein mit zerstoßenem Getreide gefülltes Reagenzglas gegeben und fest verschlossen. Agar (Karotten-, Kartoffel- oder Haferflockenagar) eignet sich ebenfalls gut als Substrat. Das Reagenzglas sollte an einem vorbereiteten Ort aufgestellt werden. Bei korrekter Durchführung bildet sich nach zwei Wochen ein flauschiger, weißer Belag. Das Ergebnis des ersten Schritts ist somit die Bildung des Muttermyzels. Bei erfolgreichem Verlauf kann mit dem zweiten Schritt fortgefahren werden.

Phase 2

Das Myzel wird auf Getreide gezüchtet.

In diesem Schritt erklären wir, wie man Zwischenmyzel gewinnt. Es wird aus verschiedenen Getreidesorten gezüchtet. Vor der Verwendung werden die Körner 15 Minuten lang gründlich gekocht, getrocknet und mit Calciumcarbonat und Gips vermischt. Die Körner sollten zwei Drittel eines Glasbehälters (z. B. eines 0,5-Liter-Einmachglases) füllen. Anschließend wird das im vorherigen Schritt gewonnene Pflanzmaterial in dieses Substrat gegeben. Mit ersten Ergebnissen ist nach etwa 2–3 Wochen zu rechnen. Das Zwischenmyzel ist bis zu 3 Monate haltbar. Aus diesem Myzel kann das Myzel gewonnen werden, das für den Anbau der Pilze selbst benötigt wird.

Phase 3

Das Impfmyzel wird auf die gleiche Weise wie das Zwischenmyzel gewonnen. Man bereitet ein neues Substratgefäß vor (am besten ein 1-Liter-Gefäß), in das man das Zwischenmyzel gibt. Sobald das Myzel gewachsen ist, kann es in das Substrat gegeben werden, in dem die Pilze später wachsen.

Selbstgemachtes Pilzzuchtmedium

Das Samenmyzel sieht aus wie ein weißer Belag mit einem charakteristischen Pilzgeruch.

Nächste Schritte

Sobald das Myzel vorbereitet ist, muss ein geeigneter Lagerort gewählt werden. In der Industrie wird dafür flüssiger Stickstoff verwendet. Wer sein Myzel selbst züchtet, benötigt eine geeignete Alternative. Die Lagerung in einem Gefrierschrank, der eine Temperatur von -20 °C (-4 °F) hält, ist ausreichend. So wird verhindert, dass das Material verdirbt, und die Pilze können später angepflanzt werden.

Das Material lässt sich gut im Kalten lagern.

Nach dem Auftauen erlangt das Myzel schnell wieder alle seine Eigenschaften zurück und ist wieder verwendbar. Man sollte es jedoch nicht übertreiben: Wiederholtes Einfrieren des Myzels mindert die Qualität des Materials und führt zu einer geringeren Ernte.

Alternativ können Sie die Pilze auch direkt anpflanzen, ohne das Myzel einzufrieren. Geben Sie dazu 1 kg Substrat in einen großen Plastikbeutel und legen Sie das Myzel darauf. Wiederholen Sie diesen Vorgang mehrmals, bis der Beutel voll ist (das Verhältnis sollte 1:0,05 betragen). Stellen Sie den Beutel anschließend an einen dunklen Ort bei etwa 20 Grad Celsius. Nach ein paar Wochen wird der Beutel gleichmäßig und weiß. Nun müssen Sie nur noch warten, bis sich die Pilzprimordien bilden und die reifen Pilze bald geerntet werden können.

Video: „Austernpilzmyzel selber machen“

Dieses Video zeigt Ihnen, wie Sie Ihre eigene Austernpilzerde herstellen können.

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