Wie man Pilze im heimischen Pilzbeet züchtet: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung

Sicherlich hat jeder Erinnerungen an das Pilzesammeln im Wald. Doch es macht viel mehr Spaß, wenn die Pilze direkt im eigenen Garten wachsen. Selbst gezüchtete Pilze sind eine hervorragende Option für Feinschmecker.

Welche Pilze können angebaut werden?

Wenn Sie sich also die Aufgabe gestellt haben, zu Hause ein Myzel zu züchten, stellt sich die Frage: Welche Sorte soll man wählen? Pilze, die für den Anbau im Garten oder in der Wohnung bestimmt sind, lassen sich in zwei Typen unterteilen: Bodenpilze und Holzpilze.

Zur ersten Gruppe gehören die beliebten Champignons und Ringelpilze. Winterhallpilze, Shiitake und Austernpilze zählen zu den Holzpilzen. Erfahrene Pilzsammler züchten auch Pfifferlinge, Steinpilze und andere Arten. Dies ist technisch etwas anspruchsvoller und erfordert fundierte Gartenkenntnisse, ein entsprechend vorbereitetes Gelände und geeigneten Boden. Erfahrene Gärtner wagen sich sogar an die Zucht eines der teuersten Pilze – der Trüffel. Diese entwickeln sich ausschließlich im Wurzelsystem bestimmter Bäume, die für ein erfolgreiches Wachstum spezifische klimatische Bedingungen benötigen.

Champignons sind die beliebtesten Speisepilze für den Eigenanbau.

Der größte Vorteil beim Anbau von Pilzen liegt im geringen Aufwand an Zeit und Geld. Um eine reiche Ernte an selbstgezogenen Austernpilzen einzufahren, muss man kein Experte für Mykologie (die Pilzkunde) sein. Es genügt, geeignete Bedingungen zu schaffen und die Anweisungen zu befolgen. In der Natur wachsen Austernpilze auf Baumstämmen und -stümpfen von Laubbäumen.

Der erste Schritt besteht in der Wahl der Anbaumethode. Intensiver Anbau beinhaltet die Schaffung eines künstlichen Mikroklimas. Extensiver Anbau hingegen zielt darauf ab, Bedingungen zu schaffen, die natürlichen Bedingungen, wie sie beispielsweise in Wäldern vorkommen, möglichst nahekommen.

Video: Pilze zu Hause züchten

Dieses Video erklärt, wie man Austernpilze zu Hause züchtet.

Wo man Myzel bekommt

Das Myzel bildet den Körper des Pilzes. Erfahrene Züchter kultivieren es zu Hause. Zunächst muss man sich für ein geeignetes Nährmedium entscheiden: Flüssigkeit, Getreide oder Substrat. Jede dieser Optionen hat ihre Vor- und Nachteile. Flüssiges Myzel ist recht schwierig herzustellen, Getreidemyzel hat keine lange Haltbarkeit, und Pilze wachsen in einem Substrat sehr langsam.

Für die Anzucht von Heimmyzel ist es wichtig, bestimmte Bedingungen zu schaffen:

  • zusätzliches Licht;
  • gute Belüftung;
  • Heizung.

In dem Raum, in dem das Myzel gezüchtet wird, sollte die Lufttemperatur stets stabil sein – 25 °C über Null.

Das Heimmyzel sollte gut beleuchtet sein.

Pilzzüchter, die sich erst mit diesem Gebiet beschäftigen, können vorgezogenes Myzel kaufen. Dies birgt jedoch ein Risiko, da die Wachstumsbedingungen des Myzels möglicherweise nicht optimal waren. In jedem Fall spart der Kauf von vorgezogenem Myzel viel Zeit.

Was man anbauen kann

Der größte Teil der Zeit und Mühe wird üblicherweise für die Myzelherstellung aufgewendet. Viele kaufen fertiges Material von vertrauenswürdigen Herstellern, doch in seltenen Fällen kann dies fehlschlagen. Deshalb empfehlen erfahrene Pilzsammler, ihr Myzel selbst herzustellen.

Das Material für den Pilzanbau wird also mit folgenden Methoden hergestellt:

  • auf speziellen Stäben;
  • in einem Getreidesubstrat.

Die Zusammensetzung des Substrats hängt von der jeweiligen Pilzart ab. Austernpilze gedeihen beispielsweise in Stroh, Shiitake-Pilze in Holz und Champignons bevorzugen Kompost. Fein gehäckseltes Stroh (Roggen, Weizen oder Gerste) oder noch besser Sägemehl eignen sich gut als Basis für den Anbau nahezu aller Pilzarten, sofern die richtigen Bedingungen gegeben sind.

Die wichtigsten Voraussetzungen für ein hochwertiges Substrat sind Trockenheit, Schimmelfreiheit und Geruchsneutralität. Sonnenblumenschalen eignen sich hervorragend für Austernpilze. Wichtig ist jedoch, dass das Material frisch ist. Alte Schalen enthalten viele pathogene Bakterien, die die natürliche Zusammensetzung des Substrats beeinträchtigen. Es gibt alternative Anbaumethoden. Diese sind jedoch nicht für die großflächige Ernte geeignet und werden eher zu Versuchszwecken eingesetzt.

Die erste Methode ist die Anzucht auf Baumstämmen. Dazu werden Stämme von Laubbäumen geschnitten. Ihre Länge sollte einen Meter nicht überschreiten. Anschließend werden im Abstand von 15 cm kleine Löcher gebohrt, die versetzt angeordnet sein sollten. Nun werden die Löcher mit Myzel befüllt. Wichtig ist, dass die Hände des Gärtners desinfiziert werden und die Myzelnester frei von Verunreinigungen sind. Die Stämme werden in einem Keller gelagert, wo die richtige Temperatur und Luftfeuchtigkeit herrschen.

Shiitake-Pilze gedeihen gut auf Baumstämmen und Wurzelstöcken.

Eine weitere, ebenso interessante Methode ist die Zucht von Pilzen auf Kaffeesatz. Kaffeesatz gilt als wertvolle Nährstoffquelle und enthält viele nützliche Elemente wie Magnesium, Kalium und Stickstoff. Dieses Material ist ideal für Austernpilze. Die einzige Schwierigkeit besteht darin, dass der Kaffeesatz frisch sein muss und größere Mengen schwer zu beschaffen sind. Als Pflanzgefäße können Lebensmittelbehälter oder Gefrierbeutel verwendet werden.

Kaffeesatz ist ein ideales Substrat für die Vermehrung von Pilzen.

Wie man anbaut

Honigpilze

Auch unerfahrene Pilzsammler können Hallimasch vermehren. Hallimasch ist pflegeleicht und erfordert keine großen Investitionen. Am häufigsten werden diese Pilze in Holzkübeln gezüchtet. Diese Methode eignet sich sowohl für speziell vorbereitete Waldflächen als auch für die Natur. Laubholzkübel können als „Haus“ für die Pilze verwendet werden. Nadelholzkübel sollten jedoch vermieden werden, da die darin gezüchteten Pilze aufgrund des hohen Harzgehalts bitter schmecken.

Vermehrung von Hallimasch zu Hause

In das vorbereitete Material werden Löcher gestochen und anschließend mit Anzuchtmaterial oder Myzel befüllt. Die Löcher werden mit einer Substratschicht abgedeckt. Es ist wichtig, dass das Anzuchtmaterial von hoher Qualität ist. Man kann beispielsweise Pilzstäbe verwenden, die heutzutage sehr beliebt sind. Dabei handelt es sich um gewöhnliche Holzstäbe, die mit Pilzsporen beimpft werden. Um das Wachstum der Pilze zu beschleunigen, werden die Holzbehälter mit Zellophan abgedeckt. Die Folie sollte gelegentlich angehoben werden, damit das Myzel atmen kann.

Austernpilze

Die Vermehrung von Austernpilzen ist sowohl für erfahrene als auch für unerfahrene Pilzsammler machbar. Wie allgemein bekannt, wachsen Austernpilze natürlicherweise an Stämmen und Baumstümpfen von Laubbäumen. Zuerst sollte der Boden vorbereitet werden. Dazu werden Sonnenblumenkerne, feines Stroh und Sägemehl vermischt. Wichtig ist, dass das Substrat frisch und sauber ist. Ein gut belüfteter Keller ist der beste Ort für die Vermehrung von Austernpilzen.

Sobald Material und Raum vorbereitet sind, wird das Myzel ausgesät. Die Erde wird in handelsübliche Plastiktüten 10 cm tief verteilt. Anschließend wird das Saatgut ausgesät und mit Substrat bedeckt. Die Tüte wird zugebunden und mit kleinen Löchern für die späteren Pilze versehen. Die Tüten werden mit etwas Abstand zueinander senkrecht aufgestellt.

Austernpilze in Säcken und Ballen züchten

Steinpilze

Die Vermehrung von Steinpilzen ist ganz einfach. Suchen Sie sich im Wald einen ausgewachsenen Pilz und zerkleinern Sie ihn. Weichen Sie die Pilzstücke anschließend in Wasser ein und stellen Sie sie für 1,5–2 Tage an einen dunklen Ort. Bereiten Sie in Ihrem Garten unter einem Laubbaum ein kleines Beet vor. Düngen Sie es mit Kompost und mischen Sie ihn gründlich unter. Geben Sie die Sporenmischung hinzu und bedecken Sie alles mit einer dünnen Schicht Erde.

Die bei vielen Menschen beliebten Steinpilze werden in Blumentöpfen gezüchtet.

Champignons

Champignons sind weit verbreitete Speisepilze, die man nicht nur für den Eigenbedarf, sondern auch zum Verkauf anbauen kann. Erfahrene Pilzzüchter betreiben oft großflächigen Anbau und machen daraus ein florierendes Geschäft. Ein großer Vorteil dieser Pilze ist die Möglichkeit, sie in mehreren Schichten anzubauen und so Platz zu sparen. Für optimale Wachstumsbedingungen ist eine Temperatur von 13 °C, eine Luftfeuchtigkeit von 80 % und absolute Dunkelheit wichtig.

Zuerst bereiten Sie eine Nährstoffmischung vor. Dazu mischen Sie einfach Stroh, Sägemehl und Mist. Dies sollte vier bis fünf Wochen vor dem Hinzufügen des Myzels geschehen. Um eine gute Bodenqualität und Nährstoffversorgung zu gewährleisten, wird Ammoniumsulfat beigemischt und der Boden kühl gelagert. Die Erde sollte wöchentlich durchmischt und einmalig Gips hinzugefügt werden. Sobald die Mischung fertig ist, wird das Myzel hinzugefügt.

Kartons eignen sich am besten zur Myzelernte. Sie sollten zerkleinert und von Kleber- und Farbresten befreit werden. Pilzreste dienen als Pflanzmaterial. Desinfizieren Sie Ihre Hände und alle Werkzeuge, bevor Sie beginnen.

Die Methode zur Myzelgewinnung ist einfach. Schneiden Sie Pappe in Stücke und weichen Sie diese in warmem Wasser ein. Lassen Sie sie etwa zwei Stunden einweichen. Verteilen Sie die Pappstücke anschließend auf Plastikbehälter mit Abflusslöchern. Trennen Sie die Pilzreste zu Fasern und verteilen Sie diese auf den Pappstücken. Bedecken Sie alles mit einer dünnen Schicht Papier. Decken Sie den Behälter mit Frischhaltefolie ab. Lüften Sie ihn täglich und befeuchten Sie das Papier, sobald es trocken wird.

Das Myzelwachstum dauert in der Regel etwa fünf Monate. Anfangs sollte die Temperatur des Raumes, in dem das Myzel gelagert wird, bei etwa 20 °C liegen. Nach ein paar Wochen wird sie auf 16 °C gesenkt, und nach etwa anderthalb Monaten erscheinen die ersten Pilze.

Vor- und Nachteile von Fertigmyzelien

Fertige Myzelien erfreuen sich zunehmender Beliebtheit.

Zu den wichtigsten Vorteilen von Fertigmyzel gehören:

  1. Benutzerfreundlichkeit. Die traditionelle Pilzzucht ist technologisch recht anspruchsvoll und erfordert Investitionen. Pilzzüchter müssen einen geeigneten Standort finden und die notwendige Ausrüstung, einschließlich Strom, Wasser und Isolierung, bereitstellen.
  2. Miniaturgröße. Die fertige Pilzzucht ist so kompakt, dass sie auf ein Fensterbrett gestellt werden kann.
  3. Umweltfreundlichkeit. Champignons, Austernpilze, Pfifferlinge und alle anderen Pilze, die in vorbereitetem Myzel gezüchtet werden, sind äußerst nahrhaft. Schließlich kontrolliert der Gärtner den gesamten Vermehrungsprozess ohne den Einsatz von Chemikalien.
  4. Frühe Ernte. Die erste Ernte erfolgt innerhalb weniger Wochen nach der Aussaat.
  5. Geruchlos. Laut erfahrenen Pilzsammlern hinterlässt das aufbereitete Myzel keinen starken Geruch im ganzen Haus.

Selbst gezüchtete Pilze sind umweltfreundlich.

Zu den Nachteilen gehören:

  1. Schlechte Verfügbarkeit. Heim-Myzelzuchtsets sind nicht im Handel erhältlich, sondern nur bei spezialisierten Online-Händlern.
  2. Preis. Die Kosten für eine solche Plantage sind nicht gering.
  3. Erntemenge. Ein selbst angelegter Pilzgarten liefert nur eine geringe Menge an Pilzen. Daher eignet sich die Option mit dem vorbereiteten Myzel besonders für Anfänger.

Rezensionen

Alexandra, 43 (Noworossijsk): „Wir haben vor Kurzem eine fertige Pilzzuchtanlage gekauft. Die ersten Pilze sprossen schon am fünften Tag. Bei diesem Tempo werden wir bald unsere ersten Pilze ernten können.“

Nina, 30 (Jekaterinburg): „Wir züchten seit einigen Jahren Austernpilze in unserem eigenen Myzel. Wir sind rundum zufrieden. Wir haben immer frische, natürliche Pilze auf unserer Fensterbank.“

Vladislav, 55 (Rostow am Don): „Ich bin Agronom von Beruf und liebe Pflanzen. Meine Frau und ich ziehen unsere eigenen Pfifferlinge in einem vorbereiteten Myzel. Das ist praktisch und schnell. Allerdings sollte man von so einer Anzucht keine allzu große Ernte erwarten.“

Pilze in Myzel zu züchten ist nicht schwierig. Allerdings erfordert es etwas Vorbereitung, sowohl vom Pilzzüchter als auch vom Anbauort. In jedem Fall ist es ratsam, das Myzel in einem dafür vorgesehenen Bereich zu platzieren. So schützen Sie Ihr Zuhause und Ihre Lieben vor Schimmel und schädlichen Bakterien.

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