Hartriegel anbauen – Praktische Empfehlungen für Pflanzung, Vermehrung und Pflege
Inhalt
Wie sieht Hartriegel aus?
Der Hartriegel ist ein hoher, fruchttragender Strauch. Die durchschnittliche Höhe dieses pyramidenförmigen Strauchs beträgt 3 Meter, obwohl einige kultivierte Exemplare 8–9 Meter erreichen. Die buschige oder baumartige Pflanze hat gelbgrüne Triebe. Mit zunehmendem Alter verholzen die Zweige.
Die Blätter sind von einem schönen, satten Grün mit leichtem Glanz. Die Blattunterseite ist matt und etwas heller. Die Blattspreite ist länglich und zugespitzt. Während der Blütezeit ist der Strauch mit üppigen, wunderschönen gelben Blütenständen bedeckt.

Die Haut reifer Beeren ist überwiegend rot gefärbt.
Die länglichen Beeren gibt es in Rot, Weiß und Gelb. Sie wiegen durchschnittlich 8 g und sind 40 mm lang. Die Schale ist fest und leicht straff, das Fruchtfleisch saftig und aromatisch. Der Geschmack ist leicht säuerlich mit einem herben Nachgeschmack. Mit zunehmender Reife steigt auch der Zuckergehalt der Beeren.
Video: „Besonderheiten beim Anbau von Hartriegel“
In diesem Video erklären Experten, wie man aus einem Samen Früchte zieht.
Arten und Sorten des Hartriegels
Gärtner in Russland, der Ukraine und Weißrussland, wo der Hartriegel besonders gut angewachsen ist, haben die folgenden ertragreichen Arten und Sorten dieser Fruchtart zu schätzen gelernt:
- Lukyanovsky - bis zu 50 kg;
- Vladimirsky – bis zu 60 kg;
- Eugenik – bis zu 50 kg;
- Vydubitsky – bis zu 60 kg;
- Coral Brand – bis zu 40 kg.
Die angegebenen Ertragszahlen sind typisch für ausgewachsene, fruchttragende Pflanzen.
Hartriegel pflanzen
Der Hartriegel gilt als Obstart, die keine hohen Ansprüche an die Wachstumsbedingungen stellt. Eine unsachgemäße Pflanzung kann jedoch das Wachstum und die Entwicklung der Pflanze beeinträchtigen. Finden wir heraus, wie man einen Hartriegelbaum richtig pflanzt.
Optimaler Zeitpunkt und Wahl des Pflanzortes
Die optimale Pflanzzeit für Hartriegel ist während der gesamten Wachstumsperiode. Wenn die Pflanzung im Herbst geplant ist, sollten Sie vorher den Wetterbericht prüfen.
Was den Standort betrifft, gedeiht die Pflanze selbst auf steinigen Böden. Am besten wächst sie an einem exponierten, nach Nordosten ausgerichteten Standort. Sumpfgebiete, Niederungen und Gebiete mit hohem Grundwasserspiegel sollten gemieden werden. Der Hartriegel bevorzugt Halbschatten und gut durchlässigen, sauerstoffreichen, kalziumreichen und alkalischen Boden.

Der optimale Pflanzzeitpunkt für Hartriegel ist die gesamte Vegetationsperiode.
Wie man Setzlinge auswählt und vorbereitet
Für eine schnelle Bewurzelung eignen sich Sämlinge mit 2–3 Wurzelzweigen am besten. Die Hauptwurzel sollte mindestens 30 cm lang sein. Der Baum sollte frei von Rissen und anderen Beschädigungen sein. Falls der Verkäufer einen kleinen Schnitt in die Rinde erlaubt, achten Sie auf die Farbe der Schnittstelle. Grün deutet auf hohe, braun auf geringe Keimfähigkeit hin.
Die Vorbereitung des Sämlings umfasst das gründliche Befeuchten des Wurzelbereichs. Falls die Auspflanzung ins Freiland verzögert wird, sollte der Sämling schräg an einem schattigen Ort eingepflanzt werden.
Schrittweiser Pflanzprozess
Zuerst wird ein 30 x 50 cm großes Pflanzloch ausgehoben. Blähton, Kieselsteine und Schotter werden auf den Boden des Lochs gegeben. Die optimale Drainageschicht beträgt etwa 15 cm. Anschließend wird eine Schicht Erde hinzugefügt und der Baum gepflanzt. Das Wurzelsystem der Pflanze wird zuvor in einer Blähtonmischung eingeweicht. Der Bereich um den Baumstamm wird gemulcht, um die Feuchtigkeit zu speichern.
Hartriegel reagiert sehr empfindlich auf Dünger. Erfahrene Gärtner raten daher davon ab, bei der Pflanzung Kompost, Mist oder mineralische Düngemittel zu verwenden.
Wie man Hartriegel pflegt
Die Pflege von Obstpflanzen umfasst eine Reihe einfacher, aber sehr wichtiger Maßnahmen für das normale Funktionieren der Pflanze:
- Die Bewässerung erfolgt entlang einer kreisförmigen Furche, die um den Stammrand herum angelegt wird. Die Bewässerungshäufigkeit richtet sich nach dem Feuchtigkeitsgehalt des Oberbodens.
- Nach jedem Gießen den Boden mit Sägemehl, Heu oder frisch geschnittenem Gras mulchen.
- Durch Auflockern des Bodens und Entfernen von Unkraut wird dieser mit Sauerstoff angereichert. Die Bodenauflockerung sollte jedoch nur oberflächlich erfolgen, da sich junge Rhizomtriebe in einer Tiefe von 5–8 cm befinden.
- Stickstoff und Phosphor werden in der ersten Hälfte der Vegetationsperiode als Düngemittel eingesetzt. Kaliumreiche Düngemittel werden in der zweiten Hälfte der Vegetationsperiode verwendet.
- Systematischer Rückschnitt gehört zu den Pflegeregeln. Alte Triebe werden bis zum Boden zurückgeschnitten, um das Wachstum neuer Triebe anzuregen.

Schnittschema für Obststräucher
Vermehrung von Hartriegel
Gärtner vermehren Obstpflanzen vegetativ und greifen nur sehr selten auf die Samenmethode zurück.
Anzucht aus Samen
Die Vermehrung von Hartriegel über Samen dient Züchtern zur Auswahl der besten Sorten. Vor der Aussaat werden die ausgewählten Hartriegelsamen 2,5–3 cm tief in feuchtes Moos oder Sägemehl gesät. Die Stratifizierung dauert 12 bis 28 Monate.
Stratifizierte Samen keimen innerhalb eines Jahres, unstratifizierte Samen hingegen erst nach 5–10 Jahren. Einjährige Sämlinge erreichen eine Höhe von 30–40 mm, zweijährige von 100–150 mm. Nach zwei Jahren werden die Jungpflanzen ins Freiland verpflanzt.
Vermehrung durch Stecklinge
Wie vermehrt man Hartriegel aus Stecklingen? Um diesen Obstbaum zu vermehren, verwendet man grüne Stecklinge, die man früh morgens von 5-6 Jahre alten Sträuchern schneidet. Verholzte Zweige wurzeln schlecht und sind oft anfällig für Krankheiten.

Vermehrung von Hartriegel durch grüne Stecklinge
Der Steckling muss einen ausgebildeten Trieb und mindestens zwei Blattpaare mit entwickelten Blättern aufweisen. Vor dem Einpflanzen wird er 6–12 Stunden in eine 3%ige Heteroauxinlösung gestellt. Anschließend wird er abgespült und schräg in die Erde gesteckt. Die Erde wird mit gewaschenem Flusssand bedeckt und mit Plastikfolie abgedeckt. Nach 20–25 Tagen bilden sich die ersten Wurzeln. Während dieser Zeit entfernt der Gärtner die Plastikfolie und beginnt mit der Abhärtung der Pflanze. Die abgehärteten Stecklinge werden im folgenden Herbst ins Freiland gepflanzt.
Vermehrung durch Pfropfen
Die Veredelung von Hartriegel erfolgt im August oder September. Als Unterlage dient ein Zweig eines Wildbaums. Mit einem scharfen Gartenmesser wird ein bis zu 30 mm tiefer, kreuzförmiger Schnitt in die Unterlage gemacht. Der Edelreis wird in das entstandene Loch eingesetzt.
Der Edelreis muss eine gut entwickelte Knospe mit einem Stück Rinde und einem Blattstiel aufweisen.
Der Edelreis wird mit Veredelungsband oder normalem Büroklebeband auf die Unterlage befestigt. Bei korrekter Durchführung fällt der Blattstiel innerhalb von 15–20 Tagen vom Edelreis ab. Das Klebeband wird Anfang Oktober entfernt.
Vermehrung durch Schichtung
Zur Vermehrung von Obstbäumen durch Absenken verwendet man einen einjährigen, bogenförmigen Trieb, der nahezu waagerecht zur Bodenoberfläche positioniert wird. Diese Maßnahme wird im Frühjahr nach der Ausbringung eines mineralischen Komplexdüngers durchgeführt.

Vermehrung von Obststräuchern durch Absenken
Die gebogenen Triebe werden in flache Furchen gelegt und mit nährstoffreicher Erde bedeckt. Die ersten Triebe werden zur Hälfte mit Erde bedeckt. Sobald die Zweige das 1,5- bis 2-fache ihrer ursprünglichen Höhe erreicht haben, wird der Vorgang wiederholt. Die Ableger werden im Herbst oder im darauffolgenden Frühjahr von der Mutterpflanze getrennt.
Vermehrung durch Teilung des Strauchs
Die Teilung von Hartriegelsträuchern wird zur Vermehrung nur dann angewendet, wenn eine Neupflanzung erforderlich ist. Der optimale Zeitpunkt dafür ist das Frühjahr (bevor die Knospen anschwellen) oder der frühe Herbst.
Der Strauch wird ausgegraben, alte und beschädigte Triebe werden entfernt und die Erde vorsichtig von den Wurzeln abgenommen. Anschließend wird die Pflanze in mehrere gleich große Teile geteilt. Vor dem Einpflanzen wird das Wurzelsystem sorgfältig geprüft und abgestorbene, beschädigte und verfaulte Triebe werden entfernt.
Erntezeitpunkt
Der Erntezeitpunkt wird von vielen Faktoren bestimmt. Klimazone und Obstsorte spielen eine wichtige Rolle. Im Durchschnitt dauert es vom Ende der Blüte bis zum Beginn der Fruchtreife 100 bis 150 Tage.

Der Erntezeitpunkt hängt von der jeweiligen Pflanzenart ab.
Frühreife Pflanzen werden im Juni geerntet, mittelreife im August und September. Spätreife Obstsorten tragen Früchte im Spätherbst bis Anfang November.
Mit zunehmendem Alter des Baumes steigt auch sein Ertrag. Erfahrene Gärtner aus der Region Moskau berichten, dass ein 10 bis 15 Jahre alter Strauch 10 bis 25 kg reife Beeren liefern kann. Ein 20 bis 30 Jahre alter Baum trägt etwa 40 bis 60 kg gesunde Früchte. Am ertragreichsten sind Bäume, die über 40 Jahre alt sind. Der durchschnittliche Ertrag eines alten Hartriegels liegt bei 100 bis 110 kg.
Die in Hartriegelbeeren enthaltenen organischen Säuren und ätherischen Öle werden verwendet, um den Blutdruck zu normalisieren, Anzeichen von Anämie zu beseitigen, Schwermetalle aus dem Körper zu entfernen und das Immunsystem zu stärken.



