Auberginen-Setzlinge zu Hause anziehen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Um eine erfolgreiche Ernte im kurzen Sommer zu gewährleisten, sollten Sie Auberginen-Setzlinge im Voraus zu Hause vorziehen. Dieses Gemüse wird zwar auch in unseren Gewächshäusern und Gärten angebaut, jedoch üblicherweise nur aus Setzlingen. Für alle, die noch nicht wissen, wie man Auberginen-Setzlinge zu Hause zieht, haben wir eine detaillierte Anleitung zusammengestellt.

Samen

Die Anzucht von Auberginenpflanzen zu Hause beginnt mit der Auswahl des Saatguts. Am besten eignen sich Samen regionaler, frühreifer Sorten, die von der Keimung bis zur Ernte etwa 100 Tage benötigen, während spät reifende Sorten bis zu 150 Tage brauchen. Beim Kauf ist es wichtig, die Verpackung auf Unversehrtheit und das Erntedatum zu überprüfen. Seriöse Hersteller geben in der Regel die Saatgutmenge und das Erntedatum an, nicht das Verfallsdatum. Das Saatgut ist bis zu 8 Jahre haltbar, die beste Keimung erfolgt jedoch zwischen dem 2. und 4. Jahr.Auberginensamen in Packungen

Wenn Sie Samen im Voraus kaufen, können Sie deren Keimfähigkeit testen. Sollten die Ergebnisse unbefriedigend sein, suchen Sie nach anderen Samen. Zum Testen nehmen Sie 10–15 Samen, weichen diese 24 Stunden in warmem Wasser ein und legen sie anschließend für 4–5 Tage auf ein Wattepad an einen warmen Ort. Halten Sie das Pad dabei stets feucht. Wenn die Hälfte der Samen keimt, ist das ein gutes Ergebnis.

Um kräftige Sämlinge zu gewährleisten, werden die Samen abgehärtet und desinfiziert. Zur Förderung der Keimung werden folgende Schritte durchgeführt: Einweichen und Keimen. Dies alles dient der Vorbereitung der Samen vor der Aussaat. Zunächst werden ungeeignete Samen aussortiert – nach 3–5 Minuten Einweichen in Salzwasser schwimmen sie in der Regel. Die gesunkenen Samen werden abgehärtet, indem die Bedingungen über mehrere Tage hinweg abwechselnd gewechselt werden: Sie werden für 8–12 Stunden von Zimmertemperatur in den Kühlschrank gestellt und anschließend wieder zurück. Manche wärmen die Samen kurz in heißem Wasser (ca. 50 Grad Celsius) oder legen sie für 20–30 Minuten in den Backofen bei derselben Temperatur.Samen auf einer feuchten Serviette

Die Samen werden mit einer gesättigten Kaliumpermanganatlösung desinfiziert, in die sie eine halbe Stunde lang eingelegt werden. Anschließend gründlich abspülen und ein paar Stunden in einer Lösung aus Dünger, Holzasche, Aloe-Saft oder einem im Handel erhältlichen Wurzelwachstumsstimulator einweichen.

Anschließend werden die Samen eingeweicht, um die Keimung anzuregen oder sogar vollständig zu verhindern. Die Samen können auf ein weiches Tuch, Wattepads oder ein gefaltetes Toilettenpapier gelegt werden. Das Pad wird gründlich angefeuchtet, in Plastikfolie gewickelt und an einem warmen Ort (25 Grad Celsius) aufbewahrt. Nach 5–7 Tagen keimen alle Samen, und die meisten bringen kleine Sprossen hervor.

Video: „Saatgut für Setzlinge aussäen“

Dieses Video zeigt Ihnen, wie man Samen für Setzlinge richtig aussät.

Landung

Am besten pflanzt man Auberginensetzlinge aus Samen mit winzigen Keimlingen. Dabei muss man jedoch vorsichtig vorgehen, eventuell mit einer Pinzette, um die Keimlinge nicht zu beschädigen.

Der Boden sollte locker, nährstoffreich und nicht sauer sein. Sie können ihn im Handel kaufen oder selbst herstellen, indem Sie Laubkompost-Gartenerde mit Torf, Humus, Kompost und Flusssand vermischen. Um die Fruchtbarkeit zu erhöhen, können Sie Superphosphat, Kaliumsulfat und Harnstoff hinzufügen (1 Teelöffel pro 10 Liter Erde, um eine Überdüngung zu vermeiden). Wenn Sie Gartenerde verwenden, ist es wichtig, dass diese nicht zuvor für Nachtschattengewächse genutzt wurde. Vor der Verwendung sollte der Boden desinfiziert werden, beispielsweise durch Einfrieren oder Erhitzen im Backofen. Es empfiehlt sich außerdem, den Boden kurz vor dem Pflanzen mit einer heißen Kaliumpermanganatlösung zu gießen.Eine Kaliumpermanganatlösung in einem Glas

Auberginen-Setzlinge können in jedem beliebigen Gefäß ausgesät werden – ob aus Holz, Keramik, Plastik oder Torfsubstrat. Die Erde sollte 7–8 cm dick sein. Befeuchten Sie sie und drücken Sie für ein paar Samen ein maximal 1,5–2 cm tiefes Loch in die Erde. In größeren Gefäßen ziehen Sie gleich tiefe Furchen. Legen Sie die Samen mit mindestens 4 cm Abstand in die Erde und bestreuen Sie sie mit trockener, gesiebter Erde. Decken Sie die Setzlinge mit Frischhaltefolie ab und stellen Sie sie an einen Ort mit einer Temperatur von 25–28 °C. Die Keimlinge aus behandeltem Saatgut keimen in 5–7 Tagen, die aus unbehandeltem Saatgut in 15–25 Tagen.

Wenn es darum geht, wie man gute Sämlinge zieht, ist es wichtig zu beachten, dass nach dem Keimen die Plastikfolie entfernt und die Pflanzgefäße an einen kühlen Ort gestellt werden. Alternativ kann die Temperatur tagsüber auf 20 °C und nachts auf 18 °C gesenkt werden. Diese Kühle sollte mindestens eine Woche anhalten, um das oberirdische Wachstum zu verlangsamen und die Wurzelentwicklung zu fördern. Im Folgenden gehen wir auf die Pflege der Sämlinge ein.

Pflege von Sämlingen

Die Pflege von Auberginen-Setzlingen aus dem heimischen Garten unterscheidet sich kaum von der Pflege anderer Gemüsepflanzen, abgesehen von der Wachstumszeit: Tomaten werden nach 50–60 Tagen, Auberginen nach 60–75 Tagen gepflanzt. Oftmals brauchen Auberginen-Setzlinge so lange zum Wachsen, dass sie bereits blühend ins Beet gepflanzt werden.

Nachdem die Keimlinge eine Woche lang kühl gehalten wurden, wird die Temperatur tagsüber wieder auf angenehme 25 °C und nachts auf 20 °C erhöht. Zugluft sollte vermieden werden. Die Sämlinge werden nun morgens mit warmem, abgestandenem Wasser (das nicht stagnieren darf) gegossen, zur Lichtquelle gedreht und gedüngt. Sie sollten an einen möglichst sonnigen Platz gestellt werden. Ist dies im frühen Frühling oder sogar im späten Winter der Fall, ist eine zusätzliche Beleuchtung mit Leuchtstoffröhren erforderlich, um die Tageslichtdauer auf 11–12 Stunden zu verlängern.Auberginen-Setzlinge in Töpfen

Auberginen, die in einzelnen Töpfen gezogen werden, sollten mit zunehmendem Wachstum ausreichend Abstand zueinander haben. Sie benötigen gleich viel Licht, ohne sich gegenseitig zu beschatten. Die optimale Lufttemperatur für das Wachstum liegt tagsüber zwischen 24 und 28 Grad Celsius und sollte nachts nicht unter 18 Grad Celsius fallen.

Drei Wochen vor dem Auspflanzen ins Freiland müssen die Pflanzen an frische Luft, Sonnenlicht und niedrigere Temperaturen gewöhnt werden. Stellen Sie sie dazu auf einen Balkon oder eine Loggia und gewöhnen Sie sie allmählich an die Sonne, um Sonnenbrand zu vermeiden. Verlängern Sie die Zeit im Freien nach und nach und senken Sie die Lufttemperatur, bis sie zum Zeitpunkt des Auspflanzens der Außentemperatur entspricht. Die Sämlinge müssen vor dem Einpflanzen ins Gewächshaus nicht abgehärtet werden.

Topdressing

Wenn der Boden vor dem Pflanzen gut gedüngt wurde, ist eine zusätzliche Düngung nicht nötig. Wachstum und Aussehen der Pflanzen zeigen an, ob sie ausreichend versorgt sind. Anfangs entwickeln sich die Wurzeln schneller als die oberirdischen Teile, daher sollte der Boden genügend Phosphor enthalten. Nach zwei bis drei Wochen wird mehr Stickstoff benötigt; langsames Wachstum und blasse Blätter deuten auf einen Mangel hin. Sie können die Sämlinge mit einer 10- bzw. 15-fach verdünnten Lösung aus Königskerze oder Vogelkot gießen.Kuhmist für Dünger „reift“ in einem Fass

Auberginensämlinge vertragen kein Besprühen, aber geschwächte Keimlinge können mit einer Mischung aus Wasser und Wasserstoffperoxid (2 Esslöffel pro Liter Wasser) besprüht werden. Die Wirkung dieser Behandlung ist innerhalb weniger Stunden sichtbar.

Während der zweimonatigen Anzucht im Haus werden die Sämlinge zwei- bis dreimal gedüngt. Man kann komplexe Mineraldünger in Wasser auflösen oder spezielle Anzuchtmischungen im Handel erwerben.

Pflücken

Auberginen lassen sich nicht gut verpflanzen; am besten sät man sie in einzelnen Töpfen vor und pflanzt sie erst einmal ins Beet. Bei wenig Platz werden die Sämlinge oft in großen Kisten oder Töpfen vorgezogen und später in einzelne Töpfe umgepflanzt. Auberginen können umgepflanzt werden, sobald sie ein oder zwei Blätter haben. Gießen Sie sie großzügig an und heben Sie sie dann vorsichtig mit so viel Erde wie möglich mithilfe eines Löffels oder flachen Stäbchens aus der Anzuchtbox. Setzen Sie sie vorsichtig in die Mitte eines vorbereiteten Pflanzlochs und bedecken Sie sie mit Erde bis zu den Keimblättern.Setzlinge ins Freiland pflanzen

Die Erde im neuen Topf sollte dieselbe sein wie die Aussaat-Erde und feinkörnig. In den ersten Tagen nach dem Umpflanzen sollten die Pflanzen beschattet und sparsam gegossen werden. Düngen kann bei Bedarf nach 10 bis 14 Tagen erfolgen.

Sämlinge ohne Pflücken anbauen

Natürlich lassen sich Auberginen am einfachsten anbauen, indem man ein paar Samen in einen 10 cm hohen, 0,5 Liter fassenden Becher sät. Sobald die Keimlinge erscheinen, lässt man die kräftigeren Triebe stehen und schneidet die schwächeren direkt über dem Boden ab. Der Behälter sollte Abzugslöcher haben; eine Drainageschicht kann zusätzlich hinzugefügt werden.Samen in Torftabletten pflanzen

Das Pikieren von Pflanzen kann die kleinen Wurzeln beschädigen und die Entwicklung um mindestens zwei Wochen verzögern. Daher sollte es möglichst vermieden werden. Samen können in Torftöpfen ausgesät werden, die anschließend zusammen mit der Pflanze ins Beet gesetzt werden, ohne diese zu beschädigen. Am häufigsten werden Sämlinge in Einweg-Plastikbechern vorgezogen, die vor dem Einpflanzen einfach aufgeschnitten werden. Die Pflanze wird dann mitsamt der Erde herausgenommen und unbeschädigt ins Beet gesetzt.

Anzucht in Kisten

Wenn Sie Anzuchtkästen verwenden möchten, füllen Sie diese mit vorbereiteter Erde und gießen Sie sie an. Ziehen Sie flache Furchen im Abstand von 5–7 cm, legen Sie die Samen im Abstand von 3–4 cm hinein, bedecken Sie sie mit Erde und decken Sie sie mit Frischhaltefolie ab. Nach einer Woche bei niedrigen Temperaturen stellen Sie die Kästen üblicherweise auf eine Fensterbank, um den Sämlingen möglichst viel Licht zu bieten. Drehen Sie die Kästen ein- bis zweimal pro Woche, sodass das Licht auf die andere Seite fällt und die Pflanzen nicht umkippen.Auberginen-Setzlinge zum Anpflanzen

Sobald sich ein bis zwei echte Blätter gebildet haben, müssen die Pflanzen in separate Töpfe umgepflanzt werden. Je älter die Pflanze, desto größer ist das Risiko von Wurzelschäden beim Umpflanzen. Außerdem beschatten sich ältere Sträucher gegenseitig stärker.

Wer weiß, wie man Setzlinge richtig anzieht, kann auch in kurzen Sommern eine hervorragende Auberginenernte erzielen.

Video „Gärtnern zu Hause“

Dieses Video zeigt Ihnen, wie Sie Auberginen zu Hause anbauen können.

Birne

Traube

Himbeere