Weiße Aubergine: Sortenbeschreibung und Saatgutauswahl

Weiße Auberginen, einst als etwas exotisch belächelt, erfreuen sich heute unglaublicher Beliebtheit bei Hobbygärtnern und verdrängen ihre blaue Verwandte sogar teilweise im Garten. Woran liegt diese allgemeine Beliebtheit? Natürlich an ihrem überraschend milden und ungewöhnlichen, pilz- oder fleischigen Geschmack. Das Fruchtfleisch weißer Auberginen ist nicht so bitter wie die typischen Sorten und hat eine feinere Konsistenz. Außerdem ist ihr Anbau nicht schwieriger als der von herkömmlichen blauen Auberginen.

Sortenbeschreibung

Weißschalige Auberginen sind das Ergebnis des beharrlichen Bestrebens von Pflanzenzüchtern, den Geschmack traditioneller blau-violetter Gemüsesorten zu verbessern. Weiße Auberginen an einem ZweigInfolgedessen wurden Sorten mit weißer, völlig nicht bitterer Schale und überraschend zartem, nahezu kernlosem Fruchtfleisch entwickelt. Heute gibt es etwa zwei Dutzend dieser Hybriden. Sie alle haben einen ähnlichen Geschmack, unterscheiden sich aber in Reifezeit, Fruchtform und -größe.

Weiße Lilie

Eine sehr ertragreiche Sorte mit einer mittelfrühen Reifezeit (105–120 Tage). Sie ist bei Hobbygärtnern aufgrund ihres hervorragenden, an Champignons erinnernden Geschmacks äußerst beliebt. Die offenen, wüchsigen und verzweigten Sträucher tragen 6–8 Auberginen mit einem Gewicht von jeweils 250–400 g. Die Schale ist dünn, glatt und makellos weiß. Das Fruchtfleisch ist fest, gleichmäßig und frei von Bitterstoffen.

Diese Sorte zeichnet sich durch ihren einfachen Anbau aus. Sie eignet sich sowohl für Gewächshäuser als auch für den Freilandanbau. Trotz ihres hohen Nährstoffgehalts liefert sie beeindruckende Erträge von 4–5 kg pro Pflanze. Sie besitzt eine ausgezeichnete Immunität gegen Fusarium- und Tomatenmosaikviren.

Weiße Nacht

Eine frühe Hybride, die im Freien 100–105 Tage und im Gewächshaus 80–95 Tage reift. Die Sträucher sind hoch (bis zu 80 cm) und breitwüchsig und tragen problemlos 7–9 Früchte mit einem Gewicht von 200–300 g. Die Aubergine „White Night“ ist in der Küche aufgrund ihres hervorragenden süßen Geschmacks sehr geschätzt, hat aber auch positive Auswirkungen auf den Körper, indem sie den Cholesterinspiegel senkt und harntreibend wirkt.Auberginensorte Weiße Lilie

Diese Auberginensorte eignet sich hervorragend für den Freilandanbau, da sie sehr robust ist und auch bei niedrigen Temperaturen Früchte trägt. Sie erzielt einen recht hohen Ertrag von 6–8 kg/m².

Weißer Schwan

Eine mittelfrühe (110–120 Tage) ertragreiche Pilzsorte mit einem einzigartigen, unverwechselbaren Aroma. Die Sträucher sind kompakt und erreichen eine Höhe von 60–80 cm. Die Früchte sind klein (8–10 cm lang und ca. 100 g schwer), aber die Anzahl pro Strauch ist beeindruckend – es können mehr als 12 Früchte entstehen. Die Haut ist glatt und sehr dünn. Das feste Fruchtfleisch, das für seinen charakteristischen Geschmack und sein Aroma hoch geschätzt wird, ist in der Küche sehr begehrt.

Auberginen dieser Sorte sind frostempfindlich und gedeihen daher am besten im Gewächshaus. Eine Auspflanzung im Freiland ist frühestens im Juni und nur mit zuverlässigem Nachtschutz möglich, da Temperaturschwankungen den Fruchtansatz beeinträchtigen.

Schwan

Diese frühe, weißfrüchtige Sorte kann im Freien angebaut werden. Bei ausreichender Bewässerung und einer Temperatur von mindestens 20 °C (nachts mit Plastikfolie abdecken) ist die Ernte nach 85–100 Tagen abgeschlossen. Der Ertrag ist beeindruckend – bis zu 18 kg pro Quadratmeter.White Swan – weiße Sorte auf dem Tisch

Die Sträucher sind niedrig (bis zu 60 cm), dicht belaubt und tragen weiße Blüten. Die zylindrischen Früchte, die sich zur Basis hin verbreitern, erreichen eine Länge von 18–22 cm und ein Durchschnittsgewicht von 250–300 g. Das Fruchtfleisch ist zart, gleichmäßig weiß und überhaupt nicht bitter. Die Schale ist cremefarben und fest. Trotz ihrer frühen Reife sind die Früchte gut transportierbar und lange haltbar.

Storch

Eine frühreifende (90–100 Tage) Auberginensorte mit kleinen, eiförmigen Früchten von bis zu 100 g. Sie unterscheidet sich von anderen weißfrüchtigen Auberginen dadurch, dass die Früchte, die im reifsten Zustand schneeweiß sind, bei Überreife gelb werden. Dieses Merkmal ermöglicht eine einfache Bestimmung des Reifegrades: Sobald die Schale cremefarben wird, sollten die Früchte geerntet werden; andernfalls wird das Fruchtfleisch zäh und geschmacklos.

Die Sorte „Aist“ eignet sich ideal zur Weiterverarbeitung. Sie kann im Freien angebaut werden, da sie Temperaturschwankungen gut verträgt.

Bibo

Dies ist vermutlich die größte Auberginensorte unter den weißfrüchtigen Hybriden. Unter günstigen Bedingungen (bei Temperaturen zwischen 20 und 25 °C) erreichen die Früchte ein Gewicht von 500–600 g, unter normalen Bedingungen wiegen sie 300–400 g. Sie reift früh (bis zu 100 Tage), im Gewächshaus ist die Ernte jedoch schon nach 70–75 Tagen möglich.Auberginensorte Swan

Diese Auberginensorte wächst an einem großen, stämmigen Strauch und trägt 2–3 Früchte. Ihre Schale ist glatt, seidenmatt und schneeweiß. Das Fruchtfleisch ist weiß, nicht bitter und hat einen bemerkenswert fleischigen Geschmack, wodurch es sich ideal für die Zubereitung wahrer kulinarischer Meisterwerke eignet. Diese Sorte ist resistent gegen Fusariumwelke und kann sowohl im Freiland als auch im Gewächshaus angebaut werden.

Pelikan

Eine mittelfrühe (115 Tage) Hybride mit einer sehr interessant geformten, säbelförmigen Frucht, die an eine Pelikanschnauze erinnert. Der Strauch ist mittelhoch (bis zu 70 cm), dicht, spärlich belaubt und trägt 6–8 Auberginen mit einem Gewicht von ca. 200 g und einer Länge von 14–20 cm. Die Schale ist halbmatt, dünn und milchig-weiß. Das Fruchtfleisch ist mittelfest, nicht bitter und verliert bei Überreife an Geschmack. Daher empfiehlt es sich, die Früchte direkt nach Erreichen der Reife zu ernten – so lassen sie sich gut lagern und transportieren. Der Ertrag ist ausgezeichnet – bis zu 2 kg pro Pflanze.

Video „Beschreibung der Sorten“

Dieses Video beschreibt die verschiedenen Sorten weißer Auberginen.

Aussaat

Aufgrund des hohen Wärmebedarfs und der frühen Reife der meisten Hybriden besteht keine Eile bei der Aussaat. Der optimale Aussaatzeitpunkt ist Anfang März. Wenn die Sämlinge Anfang Juni ins Freiland verpflanzt werden, sind sie etwas über zwei Monate alt. Für den Anbau im Freien eignen sich winterharte Hybriden; im Gewächshaus kann jede Sorte kultiviert werden.Samen auf einer feuchten Serviette

Weichen Sie die Samen vor dem Pflanzen einige Stunden in Kaliumpermanganat ein und säen Sie sie anschließend in angefeuchtete Erde. Am besten sät man jeden Samen in einen separaten Topf, Becher oder Torfquelltopf – so entfällt das Umpflanzen der Sämlinge.

Anpflanzung im Freiland oder im Gewächshaus

Wärmeliebende weiße Auberginen gedeihen und tragen am besten in Gewächshäusern oder unter Plastikfolie. Im Freiland benötigen diese Sorten einen sonnigen, windgeschützten Standort. Nachtfröste sind für die meisten weißen Auberginen tödlich, daher sollten die Setzlinge frühestens im Juni und zunächst nur unter Plastikfolie ausgepflanzt werden.Setzlinge ins Freiland pflanzen

Auberginen sollten in fruchtbarem, humusreichem Boden mit möglichst neutralem pH-Wert gepflanzt werden. Normale Gartenerde oder Rasensoden sollten mit Sand und Humus angereichert werden – diese Mischung versorgt die Pflanzen mit ausreichend Nährstoffen und verhindert Staunässe. Weiße und blaue Auberginen sollten nicht nebeneinander gepflanzt werden, da sie sich kreuzbestäuben können.

Pflege

Solange sich Auberginen im Keimlingsstadium befinden, besteht die Pflege aus regelmäßigem Gießen, Auflockern des Bodens und Düngen.

Sobald sich zwei Laubblätter gebildet haben, sollten die Sämlinge mit Asche oder einer mineralischen Mischung, die Kalium und Stickstoff enthält, gedüngt werden. Die zweite Düngung sollte organisch erfolgen (Flüssigmist, Pflanzenstreu) und kurz vor dem Auspflanzen ins Gartenbeet erfolgen.

Nach dem Auspflanzen darauf achten, dass die Nachttemperaturen nicht unter 20 °C fallen. Bei Bedarf gießen. Während der Blüte und Fruchtreife erneut düngen: Beim ersten Mal einen Komplexdünger oder organischen Dünger verwenden; während der Fruchtbildung einen Kaliumdünger geben.

Video: Auberginen anbauen

Dieses Video zeigt Ihnen, wie man Auberginen anbaut und pflegt.

Birne

Traube

Himbeere