Anpflanzen und Pflegen von Kirschpflaumen für Anfänger und professionelle Gärtner
Inhalt
Zeitpunkt der Baumpflanzung
Die ideale Pflanzzeit für Kirschpflaumen ist der Frühling, aber Sie sollten bereits im Herbst einen Setzling kaufen. Der gekaufte Baum kann in ein bis zu einem halben Meter tiefes Loch gesetzt werden. Der Setzling sollte schräg nach Süden ausgerichtet sein. Die Erde sollte bis zur Mitte des Stammes reichen und anschließend bedeckt werden. Er kann bereits in der zweiten Aprilhälfte ins Freiland gepflanzt werden.
Eine Herbstpflanzung ist zwar auch möglich, doch besteht immer das Risiko, dass der Baum vor dem ersten Frost nicht genügend Zeit hat, Wurzeln zu schlagen, da in der mittleren Zone die Fröste früh einsetzen. Wenn Sie sich entscheiden, Kirschpflaumen im Herbst zu pflanzen, müssen Sie dies vor Mitte September tun.
Video: So pflanzt man Kirschpflaumen
In diesem Video gibt ein Experte Tipps zum richtigen Pflanzen eines Kirschpflaumenbaums.
Auswahl eines Setzlings und Pflanzregeln
Bevor Sie Kirschpflaumen in Ihrem Garten pflanzen, sollten Sie einen guten Setzling auswählen. Am besten eignet sich dafür Stecklingsvermehrungsmaterial. Solche Bäume erholen sich schnell von Frostschäden – dies gilt insbesondere für Zentralrussland und den Ural.
Der Sämling sollte in einem Beutel oder Behälter aufbewahrt werden, damit man beobachten kann, ob die Wurzeln bereits gekeimt haben. Ist dies noch nicht der Fall, sollte man ihn mit dem Auspflanzen ins Beet noch warten. Es ist erwähnenswert, dass man Bäume mit einem geschlossenen Wurzelsystem auch im Sommer in speziellen Töpfen pflanzen kann.
Kirschpflaumen sollten an den sonnigsten Stellen des Gartens (Süd-/Südwestlage) gepflanzt werden. Ein windgeschützter Standort ist vorzuziehen.
Diese Pflanze ist bezüglich des Bodens nicht besonders anspruchsvoll, verträgt aber keine Staunässe. Der Abstand zwischen den Bäumen sollte mindestens 2,5 m und zwischen den Reihen 3,5 m betragen. Solange die Sämlinge noch nicht angewachsen sind, empfiehlt es sich, sie an einem Pfahl festzubinden.
Das Pflanzloch sollte 60 x 60 x 60 cm groß sein. Es sollte zuvor mit einer nährstoffreichen Erdmischung gefüllt werden. Setzlinge in speziellen Anzuchtboxen können einfach an der gewünschten Stelle im Beet platziert und die Wurzeln großzügig mit Erde bedeckt werden.
Nachdem der Baum in das Pflanzloch gesetzt wurde, sollte er zurückgeschnitten und gründlich gewässert werden. Es empfiehlt sich, etwas Gartenkalk in die Erde unter dem Setzling einzuarbeiten.
Besonderheiten der Pflege zu verschiedenen Jahreszeiten
Frühling
Die Pflege von Kirschpflaumen variiert je nach Jahreszeit. Im ersten Frühjahr benötigt der Sämling keine zusätzliche Düngung; der beim Pflanzen ausgebrachte Dünger ist ausreichend. Bei Bäumen, die bereits Früchte tragen (älter als zwei Jahre), sollte im Frühjahr, vor der ersten Blüte, Ammoniumnitrat ausgebracht werden.
In den ersten Frühlingsmonaten werden außerdem spezielle Entwässerungsanlagen installiert, um Staunässe an den Wurzeln zu verhindern. Gleichzeitig erfolgt der Rückschnitt: Die Äste werden auf einen Abstand von bis zu 20 cm belassen. Dabei wird die alte Rinde entfernt, der Stamm mit einer Kupfersulfatlösung behandelt und Insektizide gesprüht.
Sommer
Gießen Sie den Baum in den Sommermonaten alle 10 Tage mit 3–4 Eimern Wasser. Lockern Sie die Erde um den Stamm herum auf. Ist der Fruchtknoten schwer, stützen Sie ihn mit Stäben. Im August können Sie die Pflanze mit organischem Dünger düngen.
Herbst
Jetzt beschränkt sich die Pflege auf die Vorbereitung auf einen normalen Winter. Dem Boden wird erneut organisches Material zugeführt. Bevor die Blätter abfallen, wird eine Mulde um den Stamm ausgehoben und direkt an der Wurzel bewässert.
Außerdem muss die abgestorbene Rinde entfernt, der Baum weiß gestrichen und mit einem Schädlingsbekämpfungsmittel besprüht werden. Anschließend sollten abgefallene Blätter gesammelt und verbrannt sowie Wurzelausläufer entfernt werden. Alle auftretenden Löcher oder Wunden müssen verschlossen werden.
Bewässerung und Düngung
Es ist wichtig, Kirschpflaumen während Trockenperioden, der Blütezeit und der Fruchtreife zu gießen. Gießen Sie unbedingt drei Eimer zimmerwarmes Wasser unter den Baum. Kaltes Wasser ist nicht geeignet. Regenwasser ist eine gute Alternative, falls vorhanden. Vermeiden Sie stehendes Wasser um den Baum herum. Lockern Sie nach dem Gießen die oberste Bodenschicht. Bei Regenwetter ist Gießen natürlich nicht notwendig. Das Gießen wird mit dem Düngen kombiniert. Lockern Sie zuerst den Boden, düngen Sie dann, gießen Sie anschließend und mulchen Sie zum Schluss.
Wurde der Pflanzvorgang korrekt durchgeführt und dem Pflanzloch Nährstoffe zugegeben, benötigt der Baum im ersten Jahr keine Düngung. Dünger sollte während des Wachstums, insbesondere zur Fruchtbildung, gegeben werden. Stickstoffdünger wird im Frühjahr ausgebracht.
Der Herbst ist die Zeit, um Kalium- und Phosphordünger auszubringen.
Kompost und Mist eignen sich sowohl im Frühjahr als auch im Herbst als Dünger. Kirschpflaumen gedeihen gut in neutralen Böden, daher ist es wichtig, den Bodenzustand regelmäßig zu überprüfen. Bei zunehmendem Säuregehalt ist eine Kalkung alle fünf Jahre ratsam. Alternativ kann Asche hinzugefügt werden. Ist der Boden alkalisch, kann Gips eingearbeitet werden.
Reproduktionsregeln
Die effektivste Vermehrungsmethode ist die Veredelung mit Stecklingen. Wer im Herbst Samen aussät, kann so eine Unterlage gewinnen. Die Veredelung erfolgt im zeitigen Frühjahr. Dazu wird ein Trieb mit zwei Knospen von einem einjährigen Trieb abgeknipst und mittels verbesserter Kopulation auf die Unterlage veredelt. Auch die Okulation ist möglich. Hierbei wird anstelle eines Stecklings eine Knospe veredelt. Dieses Verfahren gelingt am besten im Sommer, wenn der zweite Saftfluss einsetzt. Veredelte Pflanzen sind jedoch weniger winterhart.
Was sich auf Kirschpflaumen veredeln lässt, ist eine Frage für Gartenanfänger. Wilde Kirschpflaumen eignen sich gut als Unterlage für Aprikosen, Pflaumen und Pfirsiche. Züchter haben festgestellt, dass Sämlingsunterlagen die primären Unterlagen für Kirschpflaumen sind. Am häufigsten werden Sämlinge der Europäischen Pflaume und der Bittermandel verwendet. Auch Pfirsichsämlinge und Pflaumen-Kirsch-Hybriden kommen zum Einsatz. Die Veredelung von Kirschpflaumen auf Kirschpflaumen ist ebenfalls möglich, da sie eine ausgezeichnete Sortenverträglichkeit aufweisen.
Um Kirschpflaumenbäume im eigenen Garten zu vermehren, können Sie Jungpflanzen aus Stecklingen ziehen. Dazu benötigen Sie Stecklinge von Trieben eines Baumes mit eigenem Wurzelsystem. Die Vermehrung von Kirschpflaumen durch Stecklinge gewährleistet den Erhalt der Sorte.
Hierfür werden im Juli Stecklinge geschnitten. Sie sollten sich im Wachstumsstadium befinden, der obere Teil kann bereits verholzt sein. Vierzig Zentimeter lange Triebe werden in einen Eimer mit Wasser gestellt. Über den Tag verteilt werden Stecklinge geschnitten. Der untere Teil sollte drei, der obere vier Blätter haben. Anschließend werden an jeder Seite zwei grüne Blätter belassen, die Stecklinge zu einem Bündel von 20 Stück zusammengefasst und 20 Stunden lang in einer Heteroauxinlösung eingeweicht.
Dann werden sie gepflanzt, gegossen, gedüngt und abgehärtet. Im Herbst werden sie ausgegraben und in einem mit Laub bedeckten Graben gelagert. Im Frühjahr werden sie wieder in die Erde gesetzt, und in den folgenden zwei Jahren wächst daraus hochwertiges Pflanzgut heran.
Beschneiden und Formen
Der beste Zeitpunkt für den Rückschnitt ist das Frühjahr (bevor der Saftfluss einsetzt). Im Winter ist dieser Eingriff nicht ratsam, da die Kirschpflaume keine Zeit hat, sich auf den Winter vorzubereiten. Lediglich ein hygienischer Rückschnitt ist zulässig, um alle trockenen und kranken Zweige zu entfernen. Pflaumen werden im Allgemeinen buschförmig erzogen. Dies gilt für nicht winterharte Sorten. In dieser Form, eingehüllt in Schnee, überstehen sie den Winter gut. Für diese Erziehung werden die Zweige auf eine Länge von 0,5 m gekürzt. Anschließend werden sechs Zweige mithilfe von Gewichten auseinandergezogen.
Die schalenförmige Krone beginnt sich im ersten Schnittjahr auszubilden. Anfangs werden etwa drei Äste in einem Winkel von 60° belassen. In den Folgejahren werden drei weitere Stützäste stehen gelassen, sodass die Krone kreisförmig wird. Die oberen Äste werden bis zur Höhe des dritten Stützastes zurückgeschnitten. Die Schnittstellen werden mit Gartenpech behandelt. Ein regelmäßiger Pflegeschnitt der Krone ist notwendig. Um ein zu dichtes Wachstum zu verhindern, werden sehr dünne Triebe und Wurzelausläufer entfernt.
Krankheits- und Schädlingsbekämpfung
Obwohl die Kirschpflaume nicht sehr anfällig für verschiedene Krankheiten und den Besuch von „ungebetenen“ Gästen ist, gibt es eine Reihe von Schädlingen, die eine Gefahr für den Baum darstellen:
- Pflaumenwickler;
- Apfelschildlaus;
- Sägewespe;
- schwarze und kupferfarbene Goldfische.
Deshalb ist es sehr wichtig, den Zustand des Baumes zu überwachen und ihn rechtzeitig mit geeigneten Präparaten zu besprühen.
Wie Sie sehen, kann die Kirschpflaume sogar in den nordöstlichen Regionen angebaut werden, vorausgesetzt, Sie wählen die richtigen Sorten und befolgen alle Pflegehinweise. Der Anbau dieser Frucht ist nicht besonders schwierig, wenn man die Grundregeln kennt.



