Merkmale der Lama-Kirschpflaume mit einzigartigen roten Blättern
Inhalt
Zuchtgeschichte
Die Geschichte dieser Hybride begann Mitte des 20. Jahrhunderts in Russland. Die Züchter hatten sich zum Ziel gesetzt, eine frost- und schädlingsresistente Pflanze zu entwickeln, die sich für den Anbau in nördlichen Regionen eignet. Auch die Verbesserung von Geschmack, Ertrag und Reifezeit stand im Fokus.
Die daraus entstandene Kirschpflaumensorte mit ihren auffällig roten Blättern erhielt den Namen Lama. Sie ist auch als Russische Pflaume bekannt. Die Hybride erfüllte alle Kriterien und war zudem sehr attraktiv.
Das Lama hat sich nicht nur in der Zentralzone, sondern auch in der fernöstlichen Region weit verbreitet.
Video: Kirschpflaumenanbau auf dem Land
Dieses Video zeigt Ihnen, wie Sie Kirschpflaumen in Ihrem Garten richtig pflegen.
Aussehen und Fruchtbildung
Die Lama-Sorte ist niedrig wachsend: Die Bäume erreichen eine Höhe von 1,3 bis 2 Metern, was Pflege und Ernte deutlich erleichtert. Die Krone ist flach und rundlich, neigt zu dichtem Wachstum, lässt sich aber gut formen. Die Rinde ist bräunlich-rot und wird bei älteren Bäumen dunkler und rauer.
Die Blätter sind lanzettlich mit gesägtem Rand, an der Basis leicht spitz zulaufend und bis zu 18 cm lang. Die Oberseite ist bordeauxgrün, die Unterseite dunkelrot. Mit zunehmendem Alter des Baumes nehmen die Blätter einen schokoladenbraunen Farbton an. Aufgrund dieser ungewöhnlichen Eigenschaft wird die rotblättrige Kirschpflaume häufig in der Landschaftsgestaltung verwendet. Im Herbst verfärben sich die Blätter gelb.
Die Blütezeit erstreckt sich von Ende April bis Anfang Mai. Die hellrosa Blüten haben einen Durchmesser von etwa 3,5 cm. Sie erscheinen an einjährigen Trieben in Gruppen von 4–5. Die üppige Blütenpracht verleiht dem Baum ein besonders schönes Aussehen. Geeignete Bestäuber sind beispielsweise die Sorten Vitba, Asaloda und Mara.
Diese Hybride ist mittelfrüh bis spät, die Ernte erfolgt Mitte August. Die Früchte wiegen durchschnittlich 30 g. Vollreif ist die Schale purpurrot bis bordeauxrot mit grauen Flecken und einem deutlichen Wachsüberzug. Anfang September kann sie sich fast schwarz verfärben.
Das Fruchtfleisch ist faserig, saftig und dunkelrot. Der Geschmack ist angenehm süß mit einer harmonischen Säure und einem Hauch von Mandel. Das Aroma ist leicht und angenehm mit einer leichten Mandelnote. Die Früchte dieser Sorte enthalten organische Säuren (Äpfel- und Zitronensäure), die Vitamine A, C, PP und B, Kalium, Eisen und Pektin. Der Kern ist klein und lässt sich leicht entfernen.
Da die Früchte leicht abfallen, empfiehlt es sich, sie leicht unreif zu pflücken.
In diesem Zustand lassen sie sich gut transportieren. Lamafrüchte eignen sich sowohl zum Frischverzehr als auch zum Einmachen, beispielsweise für Marmeladen, Konfitüren, Pastillen und vieles mehr. Sie werden auch würzigen Saucen für Fleisch- und Fischgerichte beigefügt. Man kann sie außerdem zur Herstellung von hausgemachtem Wein verwenden.
Für und Wider
Beginnen wir mit den Vorteilen eines Hybrids:
- Winterhärte. Diese Kirschpflaume verträgt Wintertemperaturen bis zu -35 °C. Knospen und Fruchtknoten überstehen auch kurze Kälteeinbrüche im Frühjahr bis zu -7 °C, selbst wenn diese nur wenige Tage dauern. Der Baum ist zudem hitzebeständig (bis zu +40 °C).
- Resistenz gegen Schadinsekten und schwerwiegende Infektionskrankheiten. Berichten zufolge fressen Vögel die reifen Früchte nur selten.
- Hohe Produktivität. Die Pflanze trägt bereits 2–3 Jahre nach der Pflanzung Früchte. In den ersten Jahren erreicht der Ertrag bis zu 40 kg. Dieser steigt allmählich an, und im Alter von 10 Jahren produziert der Baum bis zu 300 kg köstliche Früchte pro Saison.
- Dank seiner kompakten Größe ist der Baum pflegeleicht. Seine flexible Krone lässt sich gut formen.
- Durch ihr attraktives und ungewöhnliches Aussehen ist die rotblättrige Kirschpflaume eine echte Zierde für den Garten.
Das Hybridmodell hat jedoch auch einige Nachteile:
- Die Krone neigt dazu, dicht zu werden und erfordert einen jährlichen Formationsschnitt.
- Diese Sorte benötigt Bestäuber zur Fruchtbildung. Laut Berichten ist Selbstbestäubung zwar möglich, die Erträge sind jedoch gering.
- Die Früchte bilden sich an dünnen, einjährigen Trieben, die unter dem Gewicht der Ernte brechen können. Daher ist es notwendig, die Fruchtknoten auszudünnen oder die Zweige zu stützen.
- Reife Früchte fallen leicht ab, besonders bei Wind oder Regen.
Wie wir sehen, sind die Nachteile dieser Sorte selten und werden durch ihre Vorteile mehr als wettgemacht. Ihre Produktivität, Wuchskraft und Schönheit machen die Lama-Kirschpflaume zu einer ausgezeichneten Wahl für den Garten.


