Überblick und Anbau der besten frostresistenten Aprikosensorten

Aprikosen zählen zu den köstlichsten und gesündesten Beeren unseres Landes und nehmen dabei eine besondere Stellung ein. Allerdings eignen sich nicht alle Sorten für den Anbau in nördlichen Regionen. Heute stellen wir Ihnen eine Liste frostharter Aprikosensorten und ihre jeweiligen Anbauansprüche vor.

Merkmale des Anbaus

Aprikosenbäume sind anspruchslose Pflanzen, aber bei kalten Winterbedingungen muss man nicht nur bei der Wahl der richtigen Sorte, sondern auch des richtigen Pflanzortes besondere Sorgfalt walten lassen.

Aprikosenbäume sind anspruchslose Pflanzen

Aprikosenbäume lieben Wärme und bevorzugen Standorte auf erhöhtem oder ebenem Gelände, wo sie nicht von anderen Bäumen oder Bergen beschattet werden. Achten Sie darauf, dass der Pflanzort gleichmäßig Sonnenlicht erhält und vor starkem Wind geschützt ist. Da diese Obstbäume zudem nicht tolerant gegenüber Staunässe sind, sollten sie nicht in der Nähe von Grundwasser gepflanzt werden.

Unabhängig vom Vorhandensein von Grundwasser wird dem Pflanzloch für den Sämling eine Drainageschicht hinzugefügt. Der Sämling, der nicht älter als zwei Jahre sein sollte, wird dann in das Loch gesetzt. Falls die Wurzeln ausgetrocknet sind, wird er 24 Stunden lang in warmem Wasser eingeweicht. Nach dem Pflanzen wird das Loch mit einer Mischung aus Erde, Rasensoden, Torf und Superphosphat aufgefüllt. Falls dem Boden Kalium fehlt, das Aprikosen lieben, wird er einen Monat vor dem Pflanzen mit Kaliumphosphatdünger gedüngt.

In der Region Leningrad und weiter nördlich werden Aprikosen nur im Frühjahr und erst nach allen möglichen Frösten gepflanzt. Aprikosenbäume reagieren äußerst empfindlich auf Temperaturschwankungen, insbesondere im Frühling, da die schwachen Knospen bereits bei -1°C erfrieren können.

Aprikosenbäume vertragen Temperaturschwankungen überhaupt nicht.

Nach dem Einpflanzen wird der Setzling großzügig angegossen. Anschließend erfolgt die Bewässerung nach dem üblichen Bewässerungsplan für Obstbäume. Lediglich vor dem Überwintern ist eine besonders gründliche Bewässerung zu beachten.

Die Wintervorbereitung ist übrigens ein entscheidender Schritt für den Erhalt aller Aprikosensorten in Nordwestrussland. Im Herbst werden trockene und kranke Triebe zurückgeschnitten und alle verfaulten Blätter, Früchte und Zweige rund um den Baum entfernt. Nach dem Wässern wird der Boden um den Baum verdichtet, gemulcht und mit einer dicken Schicht Kiefernnadeln bedeckt. Anschließend werden die Stämme mit einer Mischung aus Lehm, Kalk und Kupfersulfat gekalkt. Schnee wird fest um den Stamm geschichtet, um die Wärme zu speichern.

Alle oben genannten Punkte sind auch für frostresistente Aprikosensorten unerlässlich; sie tragen nicht nur zum Erhalt der Bäume bei, sondern steigern auch die Erträge im nächsten Jahr.

Die besten Sorten

Die beliebte Monastyrsky-Variante

Die wichtigsten Anforderungen an Sorten, die für nördliche Breitengrade gezüchtet werden, sind Winterhärte und anspruchslose Bodenverhältnisse. Zu den besten Sorten zählen folgende:

  • Die Aprikosensorte Monastyrsky wurde von L. Kramarenko gezüchtet und zählt heute zu den beliebtesten Sorten. Die ausladenden, hohen Bäume der Sorte Monastyrsky tragen mittelgroße Früchte mit orange-roter Schale und sehr süßem Fruchtfleisch. Reife Früchte werden roh verzehrt, verkauft oder verarbeitet. Die Sorte ist relativ krankheitsresistent.
  • Die Beschreibung der Aprikosensorte „Academician“ hebt stets ihre Frosttoleranz hervor. Die niedrigste Temperatur, bei der die Sorte überlebte und im Folgejahr eine Ernte brachte, betrug -40 °C. Zu ihren weiteren Vorteilen zählen die frühe Blüte und der hohe Ertrag an großen Früchten mit einem Gewicht von bis zu 55 g. Darüber hinaus ist die Sorte „Academician“ anspruchslos an die Bodenbeschaffenheit und verträgt hohe Luftfeuchtigkeit.
  • Die Aprikose Vynoslivy macht ihrem Namen alle Ehre. Sie verdankt ihn ihrer Winterhärte, die den Landwirten stabile Jahreserträge von bis zu 60 kg beschert. Die Früchte der Vynoslivy sind süß, leicht behaart und haben eine zartgoldene Schale. Zu den Nachteilen dieser Sorte zählen die späte Reife und der späte Fruchtansatz.
  • Die Mitte des 20. Jahrhunderts von russischen Züchtern entwickelte Aprikosensorte Olimp trägt deutlich früher Früchte. K. Kostina und O. Zabranskaya sorgten dafür, dass Olimp gegen die vielfältigen klimatischen Bedingungen Sibiriens, darunter Trockenheit, Frost und Insektenbefall, resistent ist. Die Früchte sind sehr groß (fast 70 g), süß und reifen bereits Mitte August.

Die Früchte der Sorte Olimp erreichen ein Gewicht von fast 70 g.

  • Die relativ neue Aprikosensorte „Late Far Eastern“ ist sehr frosthart. Ihre Früchte sind mittelgroß, orange mit einem leuchtend scharlachroten Schimmer. In nördlichen Regionen reifen sie in der zweiten Augusthälfte, und der Ertrag eines einzelnen Baumes kann bis zu 50 kg betragen.
  • Die Aprikosensorte Melitopol Late wurde in der Südukraine entwickelt, erfreut sich aber aufgrund ihrer hohen Kältetoleranz auch in nördlicheren Klimazonen großer Beliebtheit. Sie trägt ab dem vierten Jahr nach der Pflanzung Früchte, und der Name „Late“ deutet darauf hin, dass die Früchte erst von Ende Juli bis Mitte August reif sind.
  • Die Aprikosensorte Northern Lights erfreut Landwirte mit ihrem attraktiven Aussehen und ihrer Winterhärte. Northern Lights-Bäume liefern selbst im Alter von 15–20 Jahren noch hohe Erträge (bis zu 20 kg). Kleine, scharlachrote Früchte mit saftigem Fruchtfleisch reifen in der zweiten Augusthälfte;
  • Die Orlovchanin-Aprikose wird trotz ihrer vegetativen Eigenschaften nicht für den Frischverzehr angebaut. Die Früchte sind mittelgroß, haben einen säuerlichen Geschmack und eine gelblich-braune Schale. Allerdings tragen die Bäume der Sorte Orlovchanin sehr früh Früchte und liefern reiche Ernten.

Orlovchanin-Früchte haben einen sauren Geschmack

  • Eine weitere kommerzielle Aprikosensorte ist die Snegirok. Ihr Problem liegt jedoch nicht im Geschmack, sondern in der geringen Fruchtgröße – eine Frucht kann nur etwa 15 Gramm wiegen. Ihren Namen verdankt die Snegirok der Farbe ihrer Schale: Die zarte Haut ist fast vollständig scharlachrot überzogen. Snegirok-Bäume sind hochwüchsig, und die Sorte ist selbstbefruchtend und trägt jährlich Früchte.
  • Die in den USA gezüchtete Goldrich-Aprikose erfreut sich aufgrund ihrer ungewöhnlichen Eigenschaften großer Beliebtheit: Ihre sehr großen (ca. 100 g) orangefarbenen Früchte ähneln Mandarinen sowohl im Aussehen als auch im Geschmack. Darüber hinaus zeichnet sich Goldrich durch hervorragende Kälte- und Trockenheitstoleranz, Resistenz gegen Pilzkrankheiten und hohe Erträge aus.
  • Eine weitere „Einwanderin“ vom amerikanischen Kontinent, die New-Jersey-Aprikose, hat sich in unseren Breitengraden gut etabliert. Dies ist den Landwirten zu verdanken, die die Frucht kommerziell anbauen. So findet man Ende August mittelgroße, sehr ansprechende und süße Früchte dieser Sorte in den Supermarktregalen.

Ein „Auswanderer“ vom amerikanischen Kontinent – ​​die New-Jersey-Aprikose

  • Die kleinen, süß-säuerlichen Früchte der Augustine-Aprikose werden meist verarbeitet verzehrt. Trotz ihrer geringen Größe ist die Augustine-Aprikose aufgrund ihrer außergewöhnlichen Frostresistenz weiterhin beliebt: Die Bäume vertragen Temperaturen unter -40 °C ohne Schaden.
  • Die Aprikosensorte Artem wurde speziell für den Anbau im sibirischen Klima gezüchtet. Artem-Bäume sind resistent gegen Kälte, Trockenheit und verschiedene Krankheiten. Ab dem vierten Jahr tragen sie mittelgroße Früchte (ca. 30 g) mit dichtem, saftigem und leicht säuerlichem Fruchtfleisch. Leider ist diese Sorte nicht selbstbefruchtend.
  • Die Früchte der Bai-Sorte reifen bereits Ende Juli. Bai erfreut Gärtner mit bis zu 40 g schweren Früchten mit einem angenehm säuerlichen Geschmack. Der Gesamtertrag dieser Bäume kann selbst bei strengen Kältebedingungen 100 kg erreichen.

Bai kann Früchte mit einem Gewicht von bis zu 40 g verzehren.

  • Die Aprikosensorte „Rote Partizan“ wurde in der Sowjetunion entwickelt und ist seither bei Landwirten sehr beliebt. Die ovalen, orangeroten Früchte zeichnen sich durch ein helles, unverwechselbares Aroma und einen angenehmen Duft aus. Die mittelgroßen Früchte reifen in der zweiten Julihälfte. Trotz ihrer frühen Fruchtreife sind die Bäume der Sorte „Rote Partizan“ durchschnittlich winterhart.
  • Die Sorte Beltyaevsky weist eine durchschnittliche Winterhärte auf. Bei guter Pflege können Beltyaevsky-Bäume jedoch mittelgroße Früchte mit gelb-roter, fein behaarter Schale tragen. Das Fruchtfleisch ist süß mit einer leichten Säure. Die Ernte der Beltyaevsky-Sorte erfolgt Ende August.

Dies sind längst nicht alle Aprikosensorten, die sich für den Anbau im kalten nördlichen Klima eignen. Trotz der großen Auswahl an Obstbäumen sollten Landwirte in den nordöstlichen Regionen die für den Obstanbau üblichen Anbaumethoden nicht außer Acht lassen.

Video: „Die Krone eines Aprikosenbaums formen“

Dieses Video zeigt Ihnen, wie man einen Aprikosenbaum richtig beschneidet.

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